"Unter den gegenwärtigen Umständen, sollte jedwede Prognose als unzuverlässig erachtet werden", teilte der weltweit zweitgrößte Aluminiumhersteller am Freitag mit. Aussagen zum Ausblick könnten aufgrund der derzeitigen Marktentwicklung zudem irrelevant werden. Die längerfristigen Auswirkungen der im April verhängten Sanktionen sowie drohende weitere Strafmaßnahmen seien schwer einzuschätzen. Dennoch profitierte Rusal von Januar bis März noch von höheren Aluminiumpreisen. Der Nettogewinn stieg binnen Jahresfrist um 22,4 Prozent auf 531 Millionen Dollar.

Um die USA zur Aufhebung der Sanktionen zu bewegen, will Rusal konzernnahen Kreisen zufolge die Führungsspitze komplett umbauen. Zudem hat der russische Milliardär Oleg Deripaska, dessen Firmengruppe En+ sein 48-prozentiges Rusal-Paket hält, Entgegenkommen signalisiert. Er ist grundsätzlich bereit, seinen En+-Anteil zu reduzieren und damit die Kontrolle abzugeben. Die US-Regierung hat unlängst Strafmaßnahmen gegen Deripaska sowie Rusal und andere Unternehmen verhängt, an denen Deripaska große Beteiligungen besitzt. Hintergrund sind unter anderem Vorwürfe, Russland habe sich in die US-Präsidentenwahl 2016 eingemischt.