DÜSSELDORF (awp international) - Der Energieversorger Uniper hat seine Ergebnisprognosen für das laufende Jahr wegen der eingeschränkten Gaslieferungen aus Russland kassiert und spricht mit der Bundesregierung über Stabilisierungsmassnahmen. Das Unternehmen prüfe, wie die Liquidität der Gesellschaft weiter gesichert werden könne, hiess es aus Düsseldorf am Mittwochabend. Unter anderem spreche man mit der Bundesregierung über mögliche Massnahmen wie Garantie- und Sicherheitsleistungen, eine Erhöhung der aktuell noch nicht in Anspruch genommenen Kreditlinien bei der staatlichen Förderbank KfW, aber auch über Beteiligungen in Form von Eigenkapital. Die Uniper-Aktie verlor nachbörslich auf der Handelsplattform Tradegate gegenüber dem Xetra-Schlusskurs über fünf Prozent.

Die bisherige Ergebnisprognose setzte das MDax -Unternehmen aus. Im ersten Halbjahr dürften die operativen Gewinne auch deutlich unter denen des Vorjahreszeitraums liegen, hiess es. Hintergrund seien die Auswirkungen der derzeitigen Gaslieferbeschränkungen durch den russischen Staatskonzern Gazprom . Seit dem 16. Juni 2022 erhält Uniper nach eigenen Angaben nur noch 40 Prozent der vertraglich zugesicherten Gasmengen von Gazprom und muss teuer Ersatzmengen beschaffen. Uniper geht davon aus, dass im Falle der Feststellung und Bekanntgabe der Gasmangellage durch die Bundesnetzagentur die derzeitigen Belastungen teilweise weitergegeben werden können./men/tih