Der Düsseldorfer Energiekonzern Uniper hofft ungeachtet der lauter werdenden Kritik aus der Politik auf eine Fertigstellung der Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2.

"Wir sind von der Notwendigkeit des Projekts Nord Stream 2 sowie des Aufbaus von LNG-Kapazitäten überzeugt", sagte ein Uniper-Sprecher am Donnerstag. Die Pipeline werde wegen des Rückgangs der europäischen Produktionsmengen dringend benötigt und sei fast fertig. "Wir sind überzeugt, dass das Projekt trotz der derzeitigen Unterbrechung so bald wie möglich abgeschlossen werden kann." Das Vorhaben unter der Führung des russischen Gasprom-Konzerns werde auch von der Bundesregierung und den Regierungen anderer Länder unterstützt.

Uniper ist einer der Finanzpartner des Projekts, für das der Konzern bis zu 950 Millionen Euro zur Verfügung stellt. Inbesondere die USA machen seit Monaten Druk gegen die Röhre in der Ostsee, durch die Gas von Sibirien nach Westeuropa strömen soll. Nach dem Gift-Anschlag auf den russischen Regierungskritiker Alexej Nawalny hat sich der Ton auch in Deutschland veschärft. Der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen forderte ein hartes Vorgehen gegen die Führung in Moskau. Dabei müsse auch die Frage der Erdgaslieferungen auf den Tisch, sagte Röttgen am Donnerstag im Deutschlandfunk.