FRANKFURT (Dow Jones)--Der Energieversorger Uniper könnte die Versorgungslage in Europa über ein Tauschgeschäft für Flüssiggas (Liquefied Natural Gas - LNG) verbessern. Konkret könnten ursprünglich nicht für den Nordwesteuropäischen Markt vorgesehene LNG Lieferungen für Europa gesichert werden. "Bei den sogenannten 'Location-Swaps' handelt es sich um ein Standard Instrument im LNG-Geschäft", so ein Sprecher des MDAX-Unternehmens auf Anfrage von Dow Jones. Hintergrund sei die Möglichkeit die Transportkosten zu optimieren, da die LNG-Schiffe dann nicht aus dem Atlantik in den Pazifik - und umgekehrt - fahren müssten. "Uniper, wie andere LNG Player auch, macht von diesem Instrument regelmäßig gebrauch."

Uniper tue alles, um Europa und Deutschland schnell mit LNG zu versorgen und könnte in diesem Zusammenhang auch von diesem Instrument Gebrauch machen, so der Versorger. Ob und in welchem Umfang solche Swaps durchgeführt werden, hänge im Wesentlichen von der dann geltenden Marktlage ab. "Sollten solche Swaps durchgeführt werden, so können diese sicherlich auch Cargos aus Australien beinhalten, jedoch auch andere Lieferpositionen die sich Uniper in Asien gesichert hat." Zu weiteren Details hinsichtlich solcher Transaktionen wollte sich der Unternehmenssprecher nicht äußern.

Zuvor hatte Reuters darüber berichtet, dass Uniper ein entsprechendes Tauschgeschäft für Flüssiggas vorgeschlagen habe, um die Versorgungslage in Europa zu verbessern und für den kommenden Winter die Gasspeicher zu füllen. Demnach könnte Flüssiggas, das mit Tankschiffen aus den USA Richtung Asien unterwegs ist, nach Europa umgeleitet werden. Im Gegenzug könnte der australische Uniper-Partner Woodside die in Asien entstehende Versorgungslücke durch Gaslieferungen schließen.

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DJG/err/kla

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August 12, 2022 09:08 ET (13:08 GMT)