Uniper teilte am Sonntagabend mit, eine Zahlung an die Gegenpartei von geschätzten 550 Millionen Euro leisten zu müssen. Die Nachzahlung werde im vollen Umfang das Jahresergebnis belasten. Uniper analysiere derzeit die Begründung der Entscheidung und prüfe alle verfügbaren Rechtsmittel gegen das Urteil. Uniper habe das Urteil gegen eine Tochterfirma in einem seit Anfang des Jahres 2021 laufenden Schiedsverfahren am Freitag erhalten. Das Verfahren zwischen der Uniper-Tochter und einem anderen europäischen Energieunternehmen habe sich unter anderem auf die Preisüberprüfungsbestimmungen eines inzwischen ausgelaufenen, langfristigen Vertrags über die Lieferung von Flüssigerdgas (LNG) bezogen, der bereits vor der Abspaltung von Uniper im Jahr 2016 abgeschlossen worden gewesen sei.
Im Oktober hatte Uniper mitgeteilt, im Gesamtjahr ein bereinigtes Ebit in einer Bandbreite von sechs bis sieben Milliarden Euro und einen Jahresüberschuss zwischen vier und fünf Milliarden Euro anzustreben.
Im vergangenen Jahr hatte der Staat den Versorger mit Staatshilfen von 20 Milliarden Euro gerettet. Der russische Gaslieferstopp hatte Uniper in Schieflage gebracht. Der Staatskonzern Gazprom hatte die Lieferungen über die Nord-Stream-Pipeline eingestellt, später wurde die Leitung durch Sabotage zerstört. Der Versorger musste Ersatz teuer einkaufen, um die Verpflichtungen gegenüber Kunden zu erfüllen, und häufte Milliardenverluste an.
(geschrieben von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)