FRANKFURT (Dow Jones)--Die deutsche Industrie hat sich zwar einer CO2-Reduzierung verschrieben, doch fehlt vielen noch eine konkrete Strategie. Das geht aus der von Uniper durchgeführten "Index Net-Zero-Studie" hervor, die der Energiekonzern unter 500 Geschäftsverantwortlichen aus der deutschen Industrie durchgeführt hat. Dabei wurden Entscheider aus den Sektoren Automobil, Chemie, Konsumgüter, Glas und Keramik, Metall, Zellstoff und Papier sowie Stadtwerke und andere Energieunternehmen befragt.

Im Ergebnis haben sich 94 Prozent der befragten Unternehmen einer CO2-Reduzierung zum Ziel gesetzt, jedoch haben nur 38 Prozent hierfür auch eine Strategie zur Hand. Bei 40 Prozent der Befragten befindet sich eine Strategie zur CO2-Reduzierung noch in Arbeit. Unter den Befragten mit Reduzierungsziel streben aber nur 42 Prozent als Ziel Netto-Null-Emissionen an, also gar kein CO2 mehr auszustoßen. Der überwiegende Teil (52 Prozent) peilt eine Reduzierung um mehr als 50 Prozent an.

"Die meisten der beteiligten Branchen sind sehr energieintensiv - und können nicht ohne weiteres auf alternative Energiequellen umsteigen", führt Niek den Hollander, Chief Commercial Officer bei Uniper aus. "Das könnte erklären, warum die Mehrheit der Unternehmen noch keinen festen Zeitpunkt für das avisierte Netto-Null-Ziel hat."

Die in der Studie befragten Unternehmen zeigen sich zuversichtlich, ihre gesteckten Ziele auch erreichen zu können. So erwarten 77 Prozent, bis spätestens 2035 ihre CO2-Ziele zu erreichen. 43 Prozent hiervon sehen sich bereits 2030 auf der Zielgeraden. Als größte Hindernisse werden die Verfügbarkeit technischer Lösungen und Ressourcen angeführt. Unklare gesetzliche Rahmenbedingungen führen 25 Prozent der Befragten als ein Problem an. Einen Mangel an interner Expertise sehen 21 Prozent als Hindernis.

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May 11, 2021 06:39 ET (10:39 GMT)