DÜSSELDORF (awp international) - Der Energiekonzern Uniper hat wegen eines stark laufenden Energiehandels zu Jahresbeginn deutlich mehr verdient. Dabei konnte die Sparte vor allem von Entwicklungen in den USA und Asien profitieren, wie Uniper am Donnerstag in Düsseldorf mitteilte. Dazu lief es in der Erzeugung in Europa unter anderem wegen der Inbetriebnahme des Kohlekraftwerks Datteln 4 in Nordrhein-Westfalen im vergangenen Mai ebenfalls gut.

Die Aktie der Düsseldorfer legte am Morgen leicht zu und stieg auf 30,68 Euro. Die Schweizer Grossbank UBS sprach von einem sehr starken ersten Quartal, allerdings sei das angesichts der bereits vorläufig veröffentlichten Eckdaten keine Überraschung mehr. Die heutigen Ergebnisse lieferten allenfalls weitere Details, kommentiert das Analysehaus RBC.

Das bereinigte Nettoergebnis stieg im ersten Quartal deutlich um knapp ein Fünftel auf 594 Millionen Euro, lag damit aber leicht unter den Erwartungen der Analysten. Das bereinigte operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) kletterte in den ersten drei Monaten des Jahres um gut 12 Prozent auf 731 Millionen Euro. Ende April hatte der MDax -Konzern bereits vorläufige Zahlen veröffentlicht und gleichzeitig seine Prognose für 2021 angehoben. Für das Gesamtjahr 2021 erwartet das Management ein bereinigtes Ebit zwischen 0,8 und 1,05 Milliarden Euro. Zuvor war der Konzern von 700 bis 950 Millionen ausgegangen. Das bereinigte Nettoergebnis soll 2021 zwischen 650 und 850 Millionen Euro liegen, nachdem vorher bei 550 bis 750 Millionen Euro erwartet wurden.

Der neue Uniper-Chef Klaus-Dieter Maubach, der am Donnerstag zum ersten Mal mit der neuen Finanzchefin Tiina Tuomela die Quartalszahlen präsentiert, erklärte laut Mitteilung: "Unser Geschäftsmodell erweist sich als robust." Unter anderem die gute Planung sei dafür verantwortlich, dass der Konzern "sogar über unseren bisherigen Zielen" liege. Beide Manager sind erst seit Kurzem an Bord, mit ihnen bringt der Grossaktionär Fortum seine eigenen Leute in Position.

Der bisherige Konzernchef Andreas Schierenbeck und Finanzchef Sascha Bibert waren Ende März überraschend mit sofortiger Wirkung zurückgetreten. Mit dem Wechsel strebe der Konzern "eine tiefere Integration der Funktionen und Geschäftsbereiche" bei Uniper an, hiess es damals. Zuvor war erneut über Unstimmigkeiten zwischen Uniper und Fortum spekuliert worden./knd/ngu/fba