FRANKFURT (dpa-AFX) - Die staatliche Förderbank KfW blickt auf ein von Sondermaßnahmen wegen des Ukraine-Kriegs geprägtes Förderjahr zurück. Bis Ende September vergab das Institut Kredite und Zuschüsse im Gesamtvolumen von 127,9 Milliarden Euro. Damit war die Rekordsumme des Corona-Krisenjahres 2020 (135,3 Mrd Euro) bereits nach neun Monaten fast übertroffen. An diesem Dienstag (10.00 Uhr) informiert der KfW-Vorstand in Frankfurt über die Förderzahlen des Gesamtjahres 2022. KfW-Chef Stefan Wintels hatte im November von einem "außergewöhnlichen Förderjahr" gesprochen.

Vor allem die gewaltigen Summen, die der Bund zur Sicherung der Energieversorgung sowie zur Entlastung von Haushalten und Unternehmen in Deutschland beschlossen hat, ließen das Fördervolumen im abgelaufenen Jahr in die Höhe schießen.

Über die inzwischen seit 75 Jahren bestehende KfW, die dem Bund (80 Prozent) und den Ländern (20 Prozent) gehört, laufen zum Beispiel die Milliardenhilfen für Deutschlands größten Gasimporteur Uniper, der in Folge des russischen Angriffs auf die Ukraine in Schieflage geraten war, weil Russland kein Gas mehr nach Deutschland liefert. Die Förderbank beteiligte sich im Auftrag der Bundesregierung zudem an der Finanzierung des neuen Terminals für den Import von Flüssigerdgas (LNG) im schleswig-holsteinischen Brunsbüttel.

Weil die KfW angesichts der unsicheren wirtschaftlichen Lage zugleich mehr Geld für mögliche Kreditausfälle zurücklegt, dürfte der Gewinn der Förderbank 2022 niedriger ausgefallen sein als ein Jahr zuvor. Ende September standen 993 Millionen Euro Konzerngewinn in den Büchern und damit gerade einmal gut die Hälfte der Summe aus dem Vorjahreszeitraum. Im Gesamtjahr 2021 hatte die Förderbank einen Überschuss von gut 2,2 Milliarden Euro erzielt. Zu den Geschäftszahlen für 2022 will sich die KfW detailliert bei der Bilanz-Pressekonferenz am 31. März äußern./ben/DP/ngu