Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

CUM/EX - In der Cum-ex-Affäre um die Warburg-Bank gibt es laut Spiegel einen Hinweis auf ein bisher unbekanntes Treffen, das Kanzler Olaf Scholz (SPD) erneut in Erklärungsnot bringen könnte. Einem vertraulichen Vermerk der Kölner Staatsanwaltschaft von Ende Juni zufolge soll sich Scholz als Hamburger Erster Bürgermeister am 6. September 2017 persönlich mit dem damaligen Finanzsenator Peter Tschentscher (SPD) über den Steuerfall Warburg ausgetauscht haben. Beide haben das stets bestritten. (Der Spiegel)

WIRTSCHAFTSPOLITIK - Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil warnt im Zuge der drohenden Rezession vor einer Deindustrialisierung in Deutschland - und plädiert für Reformen zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit. "Die Sorgen sind groß - und sie werden größer. Es gibt existenzielle Sorgen in der Breite der Wirtschaft, das ist also kein Alarmismus", sagte Weil im Interview. (Wirtschaftswoche)

ENERGIEPOLITIK - Nach der Aufhebung des Fracking-Verbots in Großbritannien fordert FDP-Vize Wolfgang Kubicki eine Ausweitung der Gasförderung in Deutschland. Er rufe Wirtschaftsminister Habeck dringend auf, "die Vorgaben des Koalitionsvertrages einzuhalten und wenigstens die Öl- und Gasvorkommen in der Nord- und Ostsee zur schnellstmöglichen Förderung vorzubereiten". (Funke Mediengruppe)

ENERGIEPOLITIK - Der Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU), Ingbert Liebing, fordert von der Bundesregierung eine einfache Gestaltung der geplanten Strompreisbremse. "Am besten geeignet ist dafür eine pauschale Lösung durch einen Rabatt auf den Energiepreis oder ein Energiegeld." (Rheinische Post)

GASUMLAGE - SPD-Chef Lars Klingbeil stellt nach der Verstaatlichung des Erdgas-Versorgers Uniper die Gasumlage in Frage. "Ich unterstütze den Weg, den Robert Habeck hier vorgeschlagen hat", sagte Klingbeil mit Blick auf die Uniper-Verstaatlichung. "Ich sage aber auch klar: Die Gasumlage gehört damit jetzt auf den Prüfstand." (Redaktionsnetzwerk Deutschland)

KÜNSTLICHE INTELLIGENZ - Die EU-Kommission will durch eine neue Richtlinie sicherstellen, dass bei Unfällen mit Künstlicher Intelligenz (KI) derselbe Anspruch auf Entschädigung wie bisher schon bei Produkten gilt. "Um den Übergang zu einer digitalen Ökonomie zu fördern, ist es notwendig, gezielt nationale Haftungsregeln an die Eigenschaften von bestimmten KI-Systeme anzupassen", heißt es im Entwurf zu der Richtlinie, die am Mittwoch von der EU-Kommission vorgestellt wird. (Wirtschaftswoche, FAZ)

STROMPREISDECKEL/EU - Die EU-Mitgliedstaaten rechnen damit, sich beim Sondertreffen der Energieminister am kommenden Freitag auf gemeinsame Maßnahmen zum Stromsparen und zum Abschöpfen von Gewinnen auf dem Strommarkt einigen zu können. In Brüssel hieß es am Donnerstag, dass die tschechische EU-Ratspräsidentschaft zuvor noch ein weiteres Kompromisspapier vorlegen werde, in dem auch die Vorschläge der EU-Kommission noch einmal nachjustiert würden. (Börsen-Zeitung)

ENERGIESICHERHEIT/EU - Der Leiter der Internationalen Energieagentur (IEA) hat die europäischen Länder vor einem Wettlauf um die Energiesicherheit im Winter gewarnt, der die Einheit der EU zu erschüttern und soziale Unruhen auszulösen droht. Fatih Birol, IEA-Exekutivdirektor, sagte der Financial Times, er befürchte ein "Wildwest-Szenario", wenn die europäischen Länder ihren eigenen Handel einschränken oder die Zusammenarbeit mit ihren Nachbarn angesichts der zunehmenden Ängste vor Brennstoffknappheit einstellen. (Financial Times)

FINANZPLATZRANKING - Frankfurt ist im weltweiten Finanzplatzranking der Londoner Denkfabrik Z/Yen Group weiter abgerutscht. Bereits im Vorjahr fiel Frankfurt aus den Top 10 im Global Financial Centres Index (GFCI) heraus. Nun rangiert es nur noch auf Platz 18. New York verteidigte die Spitzenposition, London Platz 2. (Börsen-Zeitung)

REZESSION - Die Ökonomen des Handelsblatt Research Institute (HRI) rechnen in ihrer Konjunkturprognose für Deutschland mit einer Rezession, die mindestens drei Quartale andauern wird. Wegen des gesamtwirtschaftlich noch recht guten ersten Halbjahrs wird laut Prognose die deutsche Wirtschaft im laufenden Jahr noch um 1,4 Prozent wachsen; für das Jahr 2023 rechnen die HRI-Ökonomen dann mit einem Rückgang um 0,4 Prozent. (Handelsblatt)

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September 23, 2022 01:20 ET (05:20 GMT)