Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

EU - Angesichts des EU-Streits mit Polen warnt die Vizepräsidentin des Europäischen Parlamentes, Katarina Barley (SPD), vor einem Zerbrechen der EU. Barley sagte, mit dem Urteil des polnischen Verfassungsgerichtes habe sich ein Mitgliedsstaat aus der europäischen Rechtsgemeinschaft verabschiedet. "Wenn wir dieser Auflösung nur zusehen, können wir die Europäische Union in ihrer jetzigen Form nicht mehr weiterführen." (Rheinischen Post)

CORONA-PANDEMIE - Angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen fordern erste Unternehmen in Deutschland die Politik auf, auch für Büros und Produktionshallen eine gesetzliche 3G-Regel einzuführen. Damit hätten nur noch Geimpfte, Genesene oder negativ Getestete Zugang zu Betrieben. Zu diesem Ergebnis kommt eine Handelsblatt-Befragung unter ausgewählten DAX-Konzernen und großen Familienunternehmen. (Handelsblatt)

IMPFZENTREN - Angesichts weiter stark steigender Corona-Zahlen hat Bundesgesundheitsminister Jens Sahn (CDU) die Länder aufgefordert, ihre Impfzentren wieder zu öffnen: "Um möglichst vielen möglichst schnell eine Auffrischungsimpfung zu ermöglichen, sollten die Länder die Impfzentren, die sie seit Ende September in Stand-By bereit halten, nun wieder startbereit machen." (Rheinische Post)

CDU - In der CDU spitzt sich der Machtkampf um den Parteivorsitz weiter zu. Der Wirtschaftspolitiker Friedrich Merz will den stellvertretenden Parteivorsitzenden und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn von einer Kampfkandidatur abbringen. Ziel ist es, Spahn zu einer einvernehmlichen Team-Lösung zu bewegen. Dazu solle am Montag ein Gespräch zwischen Merz und Spahn stattfinden. (Bild)

TARIFKONFLIKT - Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi warnt vor einer Zuspitzung des Tarifkonflikts im öffentlichen Dienst der Länder. Die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Christine Behle sagte: "Wenn es in der zweiten Verhandlungsrunde kein vernünftiges Angebot gibt, werden wir bundesweit länger streiken und sehr viel mehr Beschäftigte zum Warnstreik aufrufen." Die zweite Gesprächsrunde beginnt an diesem Montag (01.11.) in Potsdam. (Neuen Osnabrücker Zeitung)

STROMPREIS - Der Deutsche Städtetag pocht auf Maßnahmen zur Senkung der Strompreise. "Der Bund sollte die Betroffenen unterstützen - beim Strompreis und beim Wohngeld", sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy . Niemand dürfe im Winter in einer kalten Wohnung sitzen, weil er sich Wärme nicht leisten könne. Konkret forderte Dedy eine Erhöhung des Heizkostenzuschusses im Wohngeld für Haushalte mit geringem Einkommen. (Rheinischen Post)

DIGITALISIERUNG - Der geschäftsführende Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich dafür ausgesprochen, die Ärzteschaft stärker bei der Digitalisierung zu unterstützen. "Wir brauchen einen Digitalpakt für Ärzte. Das ist Aufgabe der nächsten Regierung", sagte Spahn. "Für Investitionen, Schulungen, die Neuorganisation der Praxisalltags sowie IT-Sicherheit in den Praxen muss sie Geld in die Hand nehmen." (Handelsblatt)

GESUNDHEITSSYSTEM - Der geschäftsführende Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hält in den kommenden Jahren steigende Zuschüsse aus dem Bundeshaushalt für das Gesundheits- und Pflegesystem für notwendig, um die Sozialbeiträge zu stabilisieren. "Es hilft alles nichts: Um die 40 Prozent zu halten, müssen wir den Zuschuss aus dem Bundeshaushalt weiter erhöhen", sagte Spahn. (Handelsblatt)

CO2-PREIS - Führende Ökonomen wollen die CO2-Bepreisung in den Mittelpunkt der Klimapolitik stellen - den in Deutschland seit diesem Jahr geltenden Preis von 25 Euro pro Tonne Kohlendioxid kritisieren sie als zu niedrig. Eine Studie der Bertelsmann-Stiftung, die Welt exklusiv vorliegt, zeigt, dass andere Länder in diesem Punkt tatsächlich deutlich strenger sind. So steht der Untersuchung "Klimawandel abbremsen. CO2-Preise und digitale Innovation als Chance" zufolge an der Spitze der Liste Schweden. (Welt)

WASSERSTOFF-IMPORTE - Der Nationale Wasserstoffrat (NWR) will den Aufbau von Wasserstoffpartnerschaften mit dem Ausland an strenge Nachhaltigkeitskriterien knüpfen. Das geht aus einem Beschluss des Gremiums hervor. Der NWR empfiehlt der Bundesregierung zum Beispiel, nur zusätzliche erneuerbare Energien für die Wasserstoffelektrolyse zu akzeptieren, die Überwindung von Energiearmut in den Exportländern voranzutreiben und Verteilungskonflikte um Wasser unbedingt zu vermeiden. (Handelsblatt)

GASBRANCHE - Nach der Vereinbarung zum Verkauf des Gasnetzunternehmens Thyssengas zeichnen sich nach FAZ-Informationen in der Branche weitere Transaktionen mit milliardenschwerem Gesamtvolumen ab. Zum einen will die Beteiligungsgesellschaft der Bank Macquarie im kommenden Jahr den Verkaufsprozess um den Anteil an Open Grid Europe (OGE) wiederbeleben, wie aus Kreisen zu hören ist. Zum anderen sondiert der Versorger Uniper den Verkauf seiner Beteiligung an der Opal-Pipeline. (FAZ)

EEG-UMLAGE - Mehrere Industriekonzerne in Deutschland sollen nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins Spiegel jahrelang die EEG-Umlage zum Ausbau der erneuerbaren Energien umgangen und so Milliarden nicht an den Staat abgeführt haben. Diese Praxis ging zulasten der übrigen Stromkunden. Privathaushalte, Kleinbetriebe und Mittelständler hätten entsprechend höhere Beiträge zahlen müssen, schreibt das Magazin. (Spiegel)

GKV - Der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) hat die Ampel-Parteien dazu aufgerufen, in der neuen Legislaturperiode für Beitragsstabilität zu sorgen. Mit einem reduzierten Mehrwertsteuersatz für Medikamente, einem höheren Bundeszuschuss und kostendeckenden Beiträgen für Arbeitslosengeld-II-Empfänger könnte die neue Bundesregierung schon im Laufe des kommenden Jahres "den Boden für längerfristig stabile Finanzen bereiten", sagte Verbandschefin Doris Pfeiffer. (Neuen Osnabrücker Zeitung)

ÖSTERREICH - Der ehemalige Außenminister Alexander Schallenberg steht unerwartet an der Spitze der Regierung von Österreich. Im Interview betont er die Nähe zu seinem Vorgänger Sebastian Kurz und erklärt, wie er die Koalition retten will. (Handelsblatt)

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November 01, 2021 02:19 ET (06:19 GMT)