FRANKFURT (Dow Jones)--Unsere Auswahl an Ereignissen aus der Finanz- und Wirtschaftswelt, die in der Woche im Fokus stehen werden (Angaben in Ortszeit Deutschland):


1. Ifo-Geschäftsklimaindex dürfte im Dezember erneut steigen 

Das Geschäftsklima in Deutschland dürfte sich im Dezember zum dritten Mal in Folge aufgehellt haben. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte erwarten, dass der Ifo-Index auf 87,4 (November: 86,3) Punkte gestiegen ist, nachdem er im November und Oktober ebenfalls zugelegt hatte. Gestützt wurde die Stimmung in den Unternehmen wohl sowohl von der zunehmenden Zuversicht, dass es nicht zu einer so genannten Gasmangellage kommen wird, als auch von den staatlichen Maßnahmen zur Abfederung des Gaspreisschocks. Der unerwartete und kräftige Anstieg der deutschen Einkaufsmanagerindizes deutet in die gleiche Richtung.

>>> Montag, 19. Dezember 2022; 10:00


2. Sonder-HV bei Uniper soll Weg für Verstaatlichung freimachen 

Der angeschlagene Energieversorger Uniper wird die wesentlichen Elemente des mit der Bundesregierung und der finnischen Mutter Fortum vereinbarten Stabilisierungspaketes seinen Aktionären auf der außerordentlichen Hauptversammlung vorlegen. Dies führt letztlich zu einer Verstaatlichung. Zudem kommt das Unternehmen seiner Verpflichtung nach, den Aktionären den Verlust der Hälfte des Grundkapitals anzuzeigen. Im Rahmen des Pakets wird die kurzfristige Liquidität durch Kreditlinien der bundeseigenen KfW sichergestellt. Der Bund wird sich zudem mit der Übernahme der Uniper-Anteile von Fortum und über eine Kapitalerhöhung mit 99 Prozent beteiligen. Uniper war infolge der gedrosselten Gaslieferungen aus Russland in Schieflage geraten, weil das Unternehmen teuer Ersatz beschaffen musste, um seine Verträge zu erfüllen. Rechtzeitig vor der Versammlung hat die EU-Kommission am Freitag die Verstaatlichung von Uniper genehmigt.

>>> Montag, 19. Dezember 2022; 12:00


3. Bank of Japan hält am Status Quo fest 

Die Bank of Japan (BoJ) dürfte trotz der für das Land ungewöhnlich hohen Inflation am Status Quo festhalten. Der Einlagensatz dürfte somit bei minus 0,10 Prozent bleiben und die Zielrendite für zehnjährige Staatsanleihen bei null Prozent. Die Kerninflation in Tokio, die als Frühindikator für die landesweite Preisentwicklung gilt, betrug im November 3,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr - das ist die höchste Rate seit 40 Jahren. Die rasante Talfahrt des Yen gegenüber dem Dollar ist zwar zu einem Stillstand gekommen, doch der durch den Ukraine-Krieg ausgelöste Aufwärtstrend bei den Rohstoff- und Materialpreisen setzt sich fort, und immer mehr Unternehmen versuchen, die steigenden Kosten auf die Preise umzulegen. An den Märkten halten sich deshalb hartnäckig Spekulationen, dass die BoJ im nächsten Jahr eine Kehrtwende in der Geldpolitik einleiten könnte. BoJ-Gouverneur Haruhiko Kuroda sagte jedoch, es sei "zu früh", um konkrete Diskussionen zu führen.

>>> Dienstag, 20.12.2022


Mitarbeit: Andreas Plecko, Eric Reinhard, Hans Bentzien

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DJG/smh

(END) Dow Jones Newswires

December 16, 2022 09:10 ET (14:10 GMT)