--Neuer CEO Schumacher kommt von Milchprodukte-Hersteller Royal FrieslandCampina

--Schumacher sitzt bereits im Verwaltungsrat

--Aktivist Peltz bescheinigt neuem CEO Führungsqualitäten

(NEU: Hintergrund, Aussagen Aktivist Peltz und Analyst)

Von Peter Stiff

LONDON (Dow Jones)--Der Konsumgüterkonzern Unilver ist auf der Suche nach einem neuen CEO in der Nahrungsmittelbranche fündig geworden. Wie Unilever mitteilte, wurde Hein Schumacher nach einer umfassenden weltweiten Suche zum neuen CEO ernannt. Der Chef des global tätigen Milchprodukte-Herstellers Royal FrieslandCampina wird am 1. Juli Alan Jope ablösen, der im September seinen geplanten Rückzug angekündigt hatte.

Schumacher habe erhebliche Änderungen des Portfolios und der Organisation bei Royal FrieslandCampina durchgeführt, so Unilever. Zuvor habe er bei Heinz gearbeitet, wo er den Turnaround des asiatisch-pazifischen Geschäfts geleitet hatte. Der Manager gehört seit Oktober dem Verwaltungsrat von Unilever an. In Unilevers Finanzbereich hatte er seine Karriere gestartet.

Auf den neuen CEO warten große Herausforderungen. Unilever hat mit steigenden Rohstoffpreisen, sich wandelnden Verbrauchervorlieben und wirtschaftlicher Unsicherheit zu kämpfen. An der Börse hat sich die Aktie in den vergangenen fünf Jahren schlechter entwickelt als jene der Rivalen Nestle und Procter & Gamble, was höheren Druck durch Analysten und Investoren bedeutete.

Der aktivistische Investor Nelson Peltz hat zuletzt zusätzlichen Druck gemacht. Der Chef des Hedgefonds Trian Fund Management wurde in den Verwaltungsrat von Unilever berufen. Peltz sagte am Montag, er habe die Berufung Schumachers unterstützt. Als früheres Verwaltungsratsmitglied von Heinz habe er Schumacher bei dem Ketchup-Hersteller kennengelernt und sei beeindruckt gewesen von dessen Führungsqualitäten und geschäftlichem Scharfsinn.

Unilever hat unter Jope bereits begonnen, seine Performance zu verbessern. Wachstumsschwache Geschäfte wie Tee wurden abgestoßen, zudem wurde eine Reorganisation durchgeführt, um besser auf Trends reagieren zu können. Der Konzern hatte außerdem signalisiert, mehr Geschäftsbereiche zu verkaufen und sich stärker Wachstumsgeschäften wie Gesundheitsprodukten zuzuwenden. Analysten spekulieren, dass sich Unilever von Nahrungsmittelmarken oder dem Speiseeisgeschäft trennen könnte.

Analyst Martin Deboo von Jefferies befürwortet die Ernennung eines externen Kandidaten. Die unmittelbare Frage sei, wie Schumacher zum Nahrungsmittelgeschäft des Konzerns und einer potenziellen Trennung vom Reinigungsmittel - und Körperpflegegeschäft stehe.

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(END) Dow Jones Newswires

January 30, 2023 06:44 ET (11:44 GMT)