--Unicredits neuer CEO setzt auf M&A

--Bank wird ihren neuen Strategieplan in der zweiten Jahreshälfte vorstellen

--Nettogewinn im ersten Quartal übertrifft Erwartungen

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Von Pietro Lombardi

MAILAND (Dow Jones)--Der neue Vorstandschef der Unicredit SpA, Andrea Orcel, will die Bank nach der Restrukturierung in die Wachstumsphase überführen, was Fusionen und Übernahmen mit sich bringen könnte. Das Geschäft müsse neu belebt und gestärkt werden und von einer Periode des aktiven Abbaus in eine Periode übergehen, "die durch diszipliniertes profitables Wachstum und gesunde organische Kapitalgenerierung gekennzeichnet ist", sagte Orcel.

Schlüsselelemente der neuen Strategie - die in der zweiten Jahreshälfte vorgestellt werden soll - werden ein Fokus auf Kunden, Technologie und eine Reduzierung der Komplexität sein, fügte er in einer Telefonkonferenz mit Analysten hinzu. "Fusionen und Übernahmen sind kein Selbstzweck, aber ich sehe sie als Beschleuniger und Verbesserer unserer strategischen Aussichten", sagte er. Jegliche Deals müssten im Interesse der Aktionäre sein und finanziell und strategisch Sinn machen.

Die italienische Bank kann auf eine solide Kapitalposition zählen, mit einer Core Tier 1 Ratio von 15,9 Prozent im März. Die Ergebnisse des ersten Quartals lagen deutlich über den Erwartungen der Analysten, was auf ein starkes Handelsgeschäft und sinkende Rückstellungen zurückzuführen ist, die einen Rückgang des Zinsüberschusses ausgleichen konnten.

Der Nettogewinn für den Zeitraum betrug 887 Millionen Euro. Dies steht im Vergleich zu einem Verlust von 2,71 Milliarden Euro im Vorjahr, als die Ergebnisse durch steigende Rückstellungen für faule Kredite belastet wurden, und den Erwartungen der Analysten von 413 Millionen Euro.

Die Einnahmen stiegen um 7,1 Prozent auf 4,69 Milliarden Euro und lagen damit ebenfalls über den Erwartungen von 4,28 Milliarden Euro. Das Handelsergebnis stieg auf 639 Millionen Euro von 173 Millionen. Dies und ein Anstieg der Gebühren um 4,3 Prozent glichen einen Rückgang des Zinsüberschusses um fast 13 Prozent aus. Die Rückstellungen fielen um rund 87 Prozent, besser als von Analysten erwartet.

Mit Blick auf das kommende Jahr erwartet die Bank einen bereinigten Nettogewinn im Einklang mit der bisherigen Prognose von mehr als 3 Milliarden Euro. Die Kosten sollten in etwa auf dem Niveau des Jahres 2019 liegen, das bei rund 9,9 Milliarden Euro lag. Die Umsatzprognose wurde jedoch gesenkt und liegt nun bei etwa 17,2 Milliarden Euro für das Jahr, nachdem zuvor 17,7 Milliarden erwartet wurden.

Die Ergebnisse beflügelten die Aktie, die im europäischen Morgenhandel um 5,4 Prozent zulegte. Barclays-Analysten sagten, die Bank habe ein stärker als erwartetes Ergebnis vorgelegt. Zu den Schlüsselelementen gehörten die Risikovorsorge, die Qualität der Aktiva und die Ausweitung des Kapitalpuffers. Unter dem vorherigen CEO Jean Pierre Mustier unterzog sich die Bank einer tiefgreifenden Restrukturierung, in der sie die Kosten senkte, faule Kredite in Milliardenhöhe abstieß und Vermögenswerte verkaufte.

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(END) Dow Jones Newswires

May 06, 2021 07:55 ET (11:55 GMT)