Anhaltend gestörte Lieferketten durch die Coronapandemie, stark steigende Preise, einhergehend mit einem deutlichen Kaufkraftverlust und die Ungewissheit bei der zukünftigen Energieversorgung, waren die dominierenden Themen im zweiten Quartal. Die Anzeichen einer Rezession, also dem Rückgang der wirtschaftlichen Entwicklung, mehren sich rund um die Welt. Eine deutliche Besserung an den Kapitalmärkten ist in weite Ferne gerückt. Allein in Deutschland lag die Preissteigerung im Juni bei 7,6 %. In der gesamten Eurozone lag sie bei 8,6 %. Um die Teuerungsrate in den Griff zu bekommen kündigte die Europäische Zentralbank an, im Juli den Leitzins um 0,25 % zu erhöhen. Weitere Schritte könnten im Herbst folgen. Deutlich weniger zurückhaltend war die amerikanische Notenbank, die Federal Reserve (FED). Um dem Preisanstieg entgegenzuwirken wurde im Juni bereits die dritte Leitzinserhöhung in Höhe von 0,75 % beschlossen. Einen so deutlichen Anstieg hat es in den USA seit 1994 nicht mehr gegeben. Positiv könnte zu bewerten sein, dass Europa zukünftig einen entscheidenden Richtungswechsel bei der Energiepolitik anstrebt. Vor allem möchte man sich von der Abhängigkeit gegenüber russischem Gas und Öl lösen. Hierfür hat Deutschland bereits mit dem Osterpaket 2022 eine Zeitenwende bei Windenergie und Photovoltaik angekündigt. Die Energieversorgung soll in Deutschland bis zum Jahr 2035 ausschließlich durch Erneuerbare Energien gewährleistet werden. Aktuell liegt der Anteil bei 42 %. Erreicht werden soll dieses ambitionierte Ziel vor allem durch ein vereinfachtes Bauverfahren und durch weniger Bürokratie beim Ausbau von neuen Wind- und Solarprojekten. Aktuell können sich die Umweltfonds nicht gegen den Trend am Kapitalmarkt stemmen. Jedoch erscheint es möglich, dass der Fokus auf Nachhaltigkeit, saubere und bezahlbare Energien sowie Maßnahmen zum Klimaschutz wieder Schwung in die Entwicklung nachhaltig anlegender Fonds bringt.

Bei den Aktienfonds verzeichnete der Swisscanto Equity Fund Sustainable (Fondsvolumen EUR 1.178 Mio.) im zweiten Quartal einen Rückgang in Höhe von 13,81 %. Der Fonds investiert weltweit hauptsächlich in Aktien, die hinsichtlich ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales, gute Unternehmensführung) als überdurchschnittlich positiv eingestuft werden. Am höchsten gewichtet waren Ende Juni die Sektoren Zugang zur Gesundheitsversorgung (20,89 %) sowie Energieeffizienz (13,80 %). Der B.A.U.M. Fair Future Fonds (Fondsvolumen EUR 160 Mio.), der sich auf kleine und mittelgroße Unternehmen fokussiert, erleidet einen Rückgang von 13,99 %. Der Fonds setzt sich aus Aktien von in- und ausländischen Unternehmen zusammen, die eine ökologische, ökonomische, soziale oder kulturelle nachhaltige Entwicklung nachweisen können. Der Ökoworld Growing Markets 2.0 (Fondsvolumen EUR 301 Mio.) investiert ausschließlich in Unternehmen aus Schwellenländern wie beispielsweise Brasilien, Indien oder Südafrika. Mit dieser Anlagepolitik erzielte er einen Wertverlust von 14 %. Negative Auswirkungen auf die Fondsperformance hatte vor allem der deutliche Zinsanstieg in den USA. Mit dem Anstieg der Zinsen ging auch eine Teuerung des US-Dollars einher. Dies wirkte sich vor allem auf Unternehmen aus, die eine hohe Schuldenlast in US-Dollar aufweisen oder/und Waren/Dienstleistungen importieren, die sie mit US-Dollar bezahlen müssen.

Bei den von der UmweltBank angebotenen Mischfonds verzeichnet der UmweltSpektrum Mix (Fondvolumen EUR 99 Mio.) den geringsten Kursrückgang mit 7,57 %. Der Fonds investiert ausschließlich in Unternehmen, die nicht gegen die Ausschlusskriterien der UmweltBank verstoßen und einen messbaren positiven Beitrag zu den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen (SDGs) leisten. Aktuell liegt der Schwerpunkt auf den Zielen: Gesundheit und Wohlergehen, bezahlbare und saubere Energien, nachhaltige Städte und Gemeinden, nachhaltiger Konsum und Produktion sowie Maßnahmen zum Klimaschutz. Knapp dahinter folgte der Swisscanto Portfolio Fund Sustainable Balanced (Fondsvolumen EUR 2,03 Mrd.), mit einem Wertrückgang von 9,19 %. Der Mischfonds investiert global in Vermögenswerte, die aufgrund ihrer Lösungsbeiträge zu gesellschaftlichen Nachhaltigkeitsfragen profitabel wachsen. Das Portfolio soll darüber hinaus dazu beitragen, die CO²-Emissionen bis zum Jahr 2050 auf null zu reduzieren. Der Aktienanteil des Fonds betrug hierbei durchgehend zwischen 35 % und 65 %. Der Ökoworld Rock`n´Roll Fonds (Fondsvolumen EUR 298 Mio.)beendete das zweite Quartal mit einem Wertverlust von 12,92 %. Der selbsternannte Elternfonds investiert neben Aktien auch in zukunftsfähige Beteiligungen, wie zum Beispiel Studentenwohnheime, Kindergärten oder Universitäten. Der Aktienanteil lag zum Quartalsende bei über 70 % und der regionale Schwerpunkt mit 20,82 % in den USA.

Im zweiten Quartal lag der Invest in Visions Mikrofinanzfonds (Fondsvolumen EUR 905 Mio.) wieder auf Platz eins unserer angebotenen Rentenfonds. Der Fondsverzeichnete ein leichtes Plus von 0,26 %. Über seine Darlehensvergabe an Mikrofinanzinstitute finanziert der Fonds ca. 560.000 Kreditnehmende in Schwellenländern, wie Gemüsehändler/innen, Schneider/innen, Viehzüchter/innen und Handwerker/innen und ist damit weitestgehend unabhängig vom Auf und Ab an den Kapitalmärkten. Der Anteil an Frauen hierbei liegt bei 79% mit einer durchschnittlichen Kreditsumme von 1.336 US-Dollar. Hingegen musste der SEB Green Bond Fund (Fondsvolumen EUR 194 Mio.) einen Kursrückgang von 3,86 % hinnehmen. Der Fonds investiert weltweit vorwiegend in grüne Anleihen, die sich direkt oder indirekt positiv auf die Umwelt und Klima auswirken. Beispiele sind Projekte und Aktivitäten, wie Windparks, Wasseraufbereitungsanlagen, umweltfreundliche Transportmittel, nachhaltige Landwirtschaft und Abfallmanagement. Grund für den Kursverlust waren weiter gestiegene Inflationserwartungen, einhergehend mit weiteren Zinserhöhungen, was dann zu entsprechenden Kursrückgängen bei festverzinslichen Wertpapieren führen würde. Davon betroffen war auch der JSS Sustainable Bond EUR (Fondsvolumen 126 Mio.). Er verlor im zweiten Quartal 7,17 %. Das Fondsportfolio besteht ausschließlich auf in Euro lautende Anleihen von Ländern, Organisationen und Unternehmen, die einen Beitrag zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise leisten.

Wertentwicklung im 2. Quartal 2022 in Prozent
Aktienfonds (Risikoklasse 3) Entwicklung
Swisscanto Equity Fund Sustainable -13,81 %
B.A.U.M. Fair Future -13,99 %
Ökoworld Ökovision Classic -14,00 %
Ökoworld Growing Markets 2.0 -14,77 %
Avesco Sustainable Hidden Champions -15,28 %
Mischfonds (Risikoklasse 2)
GS&P UmweltSpektrum Mix -7,57 %
Swisscanto Portfolio Fund Sustainable Balanced -9,19 %
Ökoworld Rock 'n' Roll Fonds -12,92 %
Rentenfonds (Risikoklasse 1-2)
Invest in Visions Mikrofinanzfonds +0,26 %
SEB Green Bond Fund -3,86 %
JSS Sustainable Bond EUR -7,17 %

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UmweltBank AG published this content on 01 August 2022 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 01 August 2022 06:53:08 UTC.