Zürich (awp) - Die Aktionäre der Grossbank UBS sollen in gut einem Monat in den Genuss der zweiten Dividendentranche für das vergangene Geschäftsjahr kommen. Diese soll am 27. November ausgezahlt werden.

Zuvor muss dem am 19. November aber noch eine ausserordentliche Generalversammlung zustimmen. Wegen der Coronakrise war die Dividendenzahlung 2019 von 0,73 US-Dollar pro Aktie auf Druck der Aufsichtsbehörde Finma zweigeteilt worden. Die erste Ausschüttung von 0,365 Dollar erfolgte am 7. Mai.

Die zweite Tranche wird aus einer besonderen Dividendenreserve gezahlt, die zu diesem Zweck im Frühjahr gebildet worden war. Die Ausschüttung erfolgt - wie bereits bei der ersten Ausschüttung im Mai 2020 - zu 50 Prozent aus der Kapitaleinlagereserve und zu 50 Prozent aus den Gewinnreserven.

Die Aktionäre werden wegen der anhaltenden Pandemie erneut nicht persönlich an der ausserordentlichen Generalversammlung teilnehmen können, wie aus der Einladung vom Dienstag weiter hervorgeht. Die Aktionäre müssen daher ihre Stimmrechte bis zum 16. November über den unabhängigen Stimmrechtsvertreter ausüben.

Reserven für Dividende 2020 und Aktienrückkauf 2021

Wie die Bank ausserdem am Dienstag zusammen mit den Quartalszahlen mitteilte, hat sie per Ende September bereits rund 1,0 Milliarden Dollar für die Bardividende 2020 zurückgestellt, deren Ausschüttung an der Generalversammlung im April 2021 beantragt wird.

Ausserdem hat sie generell über ihre geplante Ausschüttungspolitik informiert. Grundsätzlich soll weiterhin überschüssiges Kapital an die Aktionäre ausgeschüttet und die Kapitalrückführung "im bisherigen Umfang" beibehalten werden.

Wie bereits im vergangenen Quartal angedeutet sollen dabei aber wieder vermehrt Aktienrückkäufe eine Rolle spielen. Die Bank hat gemäss den Informationen vom Dienstag entsprechend eine Reserve von 1,5 Milliarden Dollar für solche Rückkäufe gebildet. Dies widerspiegle die "starke Kapitalgenerierung durch ihre Geschäfte". Unter Ausklammerung dieser Reserve hätte sich die harte Kernkapitalquote (CET1) um 70 Basispunkte auf 14,0 Prozent - und nicht wie nun ausgewiesen - um lediglich 20 Basispunkte auf 13,5 Prozent erhöht.

Die Bank geht davon aus, dass sie von der Finma die Bewilligung für die Wiederaufnahme für Aktienrückkäufe ab 2021 erhält. Vor dem Stopp der Rückkäufe lief bei der Bank ein dreijähriges Programm über den Betrag von 2 Milliarden Franken, das mit Beginn des Corona-Lockdowns dann ausgesetzt wurde. Insgesamt wurden im Rahmen des Programms Aktien für 1,9 Milliarden zurückgekauft, wobei der letzte Rückkauf am 12. März getätigt worden war.

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