Zürich (awp) - Die Grossbank UBS gleist ein Sparprogramm in der Schweiz auf. Konkret sollen 44 der heute 240 Filialen geschlossen werden. Davon betroffen sind 150 Mitarbeitende. Zu Entlassungen soll es jedoch nicht kommen.

UBS-Schweiz-Chef Axel Lehmann bestätigte in einem Interview in der "NZZ" vom Dienstag entsprechende Medienberichte. Es seien primär kleinere Geschäftsstellen, die geschlossen würden, sagte er. "Es ist wie bei einem Dorflädeli: Wenn zu wenig Leute es besuchen, weil die Kunden ihre Güter online bestellen oder in der grösseren Filiale einkaufen, werden Sie diesen Laden auch nicht aufrechterhalten können." Bereits 2020 hatte die UBS 28 Filialen dichtgemacht.

Zu Entlassungen soll es jedoch im Moment nicht kommen: Die betroffenen Mitarbeitenden würden in enger Absprache mit der Arbeitnehmervertretung soweit wie möglich in anderen Geschäftsstellen und Bereichen eingesetzt, heisst in einer in einer internen Mitteilung der Grossbank, die AWP vorliegt. Insgesamt seien rund 150 Mitarbeitende betroffen, führte ein Sprecher auf Anfrage aus.

Die Schliessungen sollen per Ende März vorgenommen werden und sind quer über die ganze Schweiz verteilt. Bereits am Montagabend hatten die CH-Media-Zeitungen über die geplanten neuerlichen Schliessungen berichtet. Die UBS wollte sich zu dem Zeitpunkt jedoch weder gegenüber CH Media noch der Nachrichtenagentur AWP dazu äussern.

Schaltertransaktionen gehen zurück

Lehmann, der die UBS Mitte Jahr verlassen wird, begründete die Schliessungen mit den veränderten Kundenbedürfnissen. Die Schaltertransaktionen seien dieses Jahr um rund 10 Prozent zurückgegangen, während die Nutzung des digitalen Angebots stark steige, sagte er. Die Pandemie sei aber keine Entschuldigung, sie habe diese Transformation einfach beschleunigt. "Traditionell hatten wir über 300 Geschäftsstellen." Die Kunden nutzten E- und Mobilebanking sowie Twint inzwischen viel öfter.

Die zweite Schweizer Grossbank Credit Suisse hatte bereits im vergangenen Sommer die Schliessung von Filialen in der Schweiz angekündigt. Damals wurde mitgeteilt, dass nur noch 109 der 146 Standorte beibehalten würden.

tt/uh