Zürich (awp) - Die Grossbank UBS hat weiterhin umfangreiche Rückstellungen für offene Rechtsfälle in den Büchern. Per Ende Dezember 2020 weist das Finanzinstitut Rückstellungen im Wert von 2,06 Milliarden Dollar aus gegenüber einem Wert von 2,00 Milliarden Dollar per Ende September.

Im letzten Jahresviertel wurden 83 Millionen Dollar an Rückstellungen neu gebildet, wie dem am Dienstag veröffentlichten Quartalsbericht der Grossbank zu entnehmen ist. Derweil wurden 43 Millionen gemäss Verwendungszweck aufgebraucht, während 4 Millionen an Rückstellungen aufgelöst wurden. Die Differenz entfällt auf Wechselkursbewegungen.

Unverändert hohe Rückstellungen von 450 Millionen Euro respektive 549 Millionen Dollar entfallen auf den Steuerfall in Frankreich. Die UBS war im Februar 2019 von einem Gericht in Paris zu einer Busse von 3,5 Milliarden Euro verurteilt worden. Die Grossbank legte dagegen Berufung ein und verlangte einen Freispruch. Der Berufungsprozess hätte eigentlich im Juni 2020 über die Bühne gehen sollen, wurde aber wegen Corona verschoben. Er ist nun auf den 8. bis 24. März 2021 angesetzt.

Neben Klagen wegen Steuervergehen im internationalen Vermögensverwaltungsgeschäft drohen der Grossbank ausserdem noch immer Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit der Vergabe von hypothekenbesicherte "Ramsch-Papiere" aus der Zeit von vor der Finanzkrise, so genannten Residential Mortgage-Backed Securities (RMBS). Weitere "offene Baustellen" stellen hängige Klagen rund um den Investor Bernard Madoff oder um den Verkauf von öffentlichen Anleihen des Inselstaates Puerto Rico dar.

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