Zürich (Reuters) - Das Debakel um den kollabierten Hedgefonds Archegos kostet UBS-Konzernchef Ralph Hamers einen Teil seines Bonus.

Hamers` Gesamtvergütung für 2021 belief sich auf 11,5 Millionen Franken, wie aus dem am Montag veröffentlichten Geschäftsbericht der Schweizer Großbank hervorgeht. 2020 hatte Hamers für seinen viermonatigen Einsatz bei der Bank 4,2 Millionen Franken erhalten. Sein Vorgänger als UBS-Chef, Sergio Ermotti, hatte eine Gesamtvergütung von 13,3 Millionen Franken eingestrichen. Der Bonus-Pool für das gesamte Unternehmen stieg 2021 um zehn Prozent auf 3,7 Milliarden Dollar.

Der weltgrößte Vermögensverwalter für Millionäre und Milliardäre fuhr im vergangenen Jahr mit 7,5 Milliarden Dollar den höchsten Gewinn seit der Finanzkrise ein. Überschattet wurde das Ergebnis allerdings vom Zusammenbruch von Archegos, der das Institut 861 Millionen Dollar kostete. "Die Schwere dieses Ereignisses führte zu einer erheblichen Abwärtskorrektur des Leistungsprämienpools der Gruppe", erklärte die Vorsitzende des Vergütungsausschusses im Verwaltungsrat, Julie Richardson. Nicht nur Hamers, auch die Vergütung der gesamten Konzernleitung sank. Die Mitglieder trugen insgesamt 107,8 Millionen Franken nach Hause. Im Jahr davor war der entsprechende Wert auf 115,9 Millionen Franken geklettert. Ende 2021 zählte das Gremium allerdings nur noch zwölf Personen statt 13 Ende 2020.

Trotz der Abstriche wegen Archegos muss die Bankspitze nicht darben. Schweizer Firmenbosse gehören bei den Gehältern traditionell zu den Spitzenreitern in Europa. 2020 waren vier CEOs aus der Alpenrepublik unter den "Top Ten" Europas, wie aus einer Studie der Vergütungsberatung hkp hervorgeht. Der Lenker des Basler Roche-Konzerns, Severin Schwan, wurde nur noch von Linde-Chef Steve Angel übertroffen.