Zürich (awp) - Die Aktien der Grossbank UBS sind am Dienstag fester in den Handel gestartet. Für Aufsehen sorgt der laufende Steuerprozess am Berufungsgericht in Paris, wo die Staatsanwaltschaft im Vergleich zum erstinstanzlichen Urteil eine klar tiefere Busse fordert. Bis ein Urteil vorliegt, brauchen die Anleger aber Geduld.

An der Börse wird den News aus Paris noch nicht allzu viel Gewicht beigemessen. Gegen 10.30 Uhr rücken die Titel um 0,9 Prozent auf 14,96 Franken vor, während der Gesamtmarkt (SMI) um 0,15 Prozent anzieht.

Die französische Staatsanwaltschaft hatte am Montag am Berufungsgericht wie erwartet die Bestätigung der erstinstanzlichen Urteile beantragt. Deutlich tiefer als noch in erster Instanz sollen dagegen die Geldstrafen ausfallen. Die gesamte geforderte Strafe beträgt nun 3 Milliarden Euro nachdem die erstinstanzlich Bank zu Bussen von insgesamt 4,5 Milliarden Euro verurteilt wurde.

Die Geldstrafen liegen damit aber noch weit über dem, was die UBS für diesen Fall in ihren Büchern zurückgestellt hat. Die Rückstellungen dafür liegen seit längerer Zeit unverändert bei 450 Millionen Euro. Es bleibe abzuwarten, wie die Verteidigung am Gericht argumentieren und wie der Entscheid der Richter ausfallen werde, heisst es am Markt. Bis ein Urteil vorliegt dürften noch Wochen verstreichen.

Kaufinteresse in Brasilien?

Am Montagabend machten zudem Gerüchte die Runde, die UBS erwäge die Übernahme einer Mehrheitsbeteiligung am brasilianischen Asset Manager BB DTVM. Laut einer Meldung der Nachrichtenagentur Bloomberg führt die UBS Gespräche dazu. Sie stehe dabei in Konkurrenz mit Franklin Templeton und BlackRock, die ebenfalls ein Interesse bekundet hätten.

BB DTVM ist laut den Angaben der grösste Vermögensverwalter Brasiliens. Die Gesellschaft gehört der Banco do Brasil und verwaltet Vermögen von umgerechnet rund 217 Milliarden US-Dollar.

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