Zürich (awp) - Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende:

RAIFFEISEN: Die Bank Raiffeisen bereitet ihren Eintritt in ein neues Geschäftsfeld vor. Die Bank wird künftig den Immobilienmaklern Konkurrenz machen und startet laut verschiedenen Medienberichten vom Wochenende ab Oktober eine eigene Dienstleistung zur Vermarktung von Immobilien. An diesem Pilotbetrieb werden sich demnach zunächst alle 13 Raiffeisenbanken der Nordwestschweiz beteiligen. Ab November folge dann als zweite Region das Berner Oberland. Für die Makler bedeute der Schritt eine Kampfansage, schreibt etwa die "NZZ am Sonntag". Wie die "SonntagZeitung" ergänzt, ist die Raiffeisen nicht das erste Finanzinstitut, das einen solchen Schritt wage. Seit rund fünf Jahren mische der Lebensversicherer Swiss Life bereits in diesem Geschäft mit. (NZZaS; S.31; SoZ; S.42)

ALPIQ: Der Stromproduzent Alpiq stellt alle Geschäfte mit Ausnahme der Atom- und Wasserkraftwerke zum Verkauf. Konzernchefin Jasmin Staiblin hat gemäss Informationen der "SonntagsZeitung" die Investmentbank Goldman Sachs mit dem Ziel engagiert, alle übrigen Geschäftsfelder zu verkaufen. Hintergrund der Verkaufspläne ist laut der Zeitung, dass Alpiq der Verlust der Kreditwürdigkeit droht. Die Bewertung der vier grossen Schweizer Banken UBS, Credit Suisse, Vontobel und Zürcher Kantonalbank liegt bei BBB, das heisst knapp über dem "Ramsch"-Status. Alle Analysten stützen ihre Bewertung laut dem Bericht aber auf die Erwartung, dass Staatshilfe in Form von einer Subventionierung der Wasserkraft kommt. Allerdings schienen die Politiker in Bern nicht bereit, weitere Subventionen zu sprechen. (SoZ; S.39 und siehe separater Bericht)

VONTOBEL: Die Finanzbranche hat es seit Jahren nicht leicht. Wie Zeno Staub, Chef der Bank Vontobel, im Interview mit der "Neuen Zürcher Zeitung" (Samstagsausgabe) sagt, befindet sich die Branche der Vermögensverwalter in einem perfekten Sturm. Die Belastungen seien enorm und entsprechend anspruchsvoll die Herausforderungen. Mit Blick auf die Bank Vontobel und die zahlreichen Herausforderungen hebt der Manager hervor, dass sich die Bank immer wieder neuen Bedürfnissen und Anforderungen erfolgreich angepasst habe. In einer Grössenordnung wie der von Vontobel überlebten nur die Agilen. (NZZ; S. 34, siehe auch separate Meldung)

EMMI: Beim Milchverarbeiter Emmi spekuliert die "SonntagsZeitung" über wichtige Personalien. Wie es in dem Bericht heisst, werde der Verwaltungsratspräsident Konrad Graber als Bundesrat gehandelt, während CEO Urs Riedener mittlerweile seit fast zehn Jahren dabei sei. Nach einer so langen Zeit sei es üblich, dass Manger nach neuen Herausforderungen suchten. Riedener quittiert diese Vermutungen mit den Worten, dass er sein Büro sofort räume, sollte der VR der Meinung sein, er solle etwas anderes machen. Graber wiederum hält Nachfolgespekulationen mit Blick auf den Bundesrat für verfrüht. (SoZ; S.44)

UBS: Die UBS ist nicht nur Platzhirsch, wenn es um Geld geht. Die Bank gehört auch zu den Besten, wenn es um Technolgie geht, wie eine für die "NZZ am Sonntag" durchgeführte Untersuchung des Vergleichsdienstes Verivox zeigt. Dieser hat geschaut, welches die beliebtesten Banken-Apps der Schweiz sind. Immerhin wachsen die Nutzerzahlen im Mobile Banking mit zweistelligen Raten, entsprechend gewinnen Banken-Apps an Bedeutung. Mit einer gemittelten Durchschnittsnote von 4,4 schwingt die UBS oben auf, gefolgt von Credit Suisse und Raiffeisen, die gemeinsam auf Platz 2 liegen. Schlusslicht ist die Migros-Bank. (NZZaS; S. 39)

BERGBAHNEN I: Die Bergbahnen im nidwaldnerischen Ausflugsziel Beckenried-Emmetten brauchen dringend Geld. Rund 2 Mio CHF seien nötig, sonst könnte das Aus drohen, berichtet die "Zentralschweiz am Sonntag". Das Geld bereitstellen sollen demnach die Gemeinden und Korporationen Emmetten und Beckenried. Er sei guter Hoffnung, dass die Darlehen gewährt würden, sagte der neue Verwaltungsratspräsident und Nidwaldner Regierungsrat Res Schmid (SVP). Für ihn ist klar: "Wir müssen unbedingt den Umsatz in den Zeiten ohne Schnee und im Gastrobereich markant verbessern." (Zentralschweiz am Sonntag; siehe separaten Bericht)

BERGBAHNEN II: Mit Billigangeboten, flexiblen Preisen und Frühbucherrabatten werben die Schweizer Bergbahnen um Gäste für die Wintersaison. Der Druck der in- und ausländischen Konkurrenz führt zu innovativen Tarifmodellen. Die Savognin Bergbahnen etwa verkaufen für zehn definierte Daten von Dezember bis März Tageskarten für 19,60 Franken, wie die "NZZ am Sonntag" berichtet. Dieser Preis gelte aber nur im Oktober. Der Kunde trage das Risiko schlechten Wetters am gewählten Tag. Die "Schweiz am Wochenende" berichtet, dass auch der ägyptische Milliardär Samih Sawiris, der in Andermatt ein ganzes Ressort aufbaut, nun nachgezogen hat: Andermatt führt mit dem Online-Verkäufer Ticketcorner ein flexibles Preismodell ein, das Nachfrage, Wochentag und Wetter berücksichtigt. Den breiten Tarifrutsch löste Saas-Fee aus, das letzten Winter die Saisonkarte für 222 Franken abgab und dies kommenden Winter wiederholt. (NZZaS; S. 15; SaW; S. 15)

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