ZÜRICH (Dow Jones)--Der Schweizer Aktienmarkt ist erfolgreich in die neue Woche gestartet. Mit einem Plus von 1,0 Prozent auf 10.882 Punkte führte der SMI die Gewinnerliste der europäischen Börsenbarometer mit an. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 18 Kursgewinner und 2 -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 21,42 (Freitag: 28,03) Millionen Aktien.

Etwas Rückenwind kam vom Franken, der zum Euro wieder etwas an Terrain einbüßte. Der Euro berappelte sich auf 1,0025 Franken, nachdem er in der Vorwoche bis auf knapp 0,9950 gefallen war. Damit verbessern sich die Exportchancen der Schweizer Unternehmen.

Zu den größeren Gewinnern gehörten Bankaktien. Sie profitierten von europaweit wieder deutlich gestiegenen Marktzinsen. Zudem wurden sie von einem Bericht ins Blickfeld gerückt, wonach die EZB möglicherweise verhindern will, dass die Banken mit den gezielten längerfristigen Refinanzierungsgeschäften (TLTRO) der EZB Gewinne im Zinsgeschäft machen. Die EZB hatte die TLTROs während der Pandemie vergünstigt. Analysten zufolge könnten steigende Zinssätze den Banken nun zusätzliche Einnahmen bis zu 24 Milliarden Euro bescheren, wenn sie die billigen Kredite einfach wieder bei der Zentralbank einlegen.

UBS gewannen 2,5 Prozent und waren Spitzenreiter im SMI. Credit Suisse legten um 2,3 und Julius Bär um 1,4 Prozent zu.

Weit oben rangierten auch Geberit (+2,3% auf 468,80 Franken). Die UBS hat die Aktie zum Kauf empfohlen. Das Kursziel wurde auf 710 von 590 Franken erhöht. Die Analysten sprechen von einem überzeugenden defensiven Geschäftsmodell mit Schwerpunkt auf Renovierung. Die Kaufempfehlung für die Aktie des Sanitärausstatters folge aber auch dem Kursverlust von 36 Prozent im laufenden Jahr. Trotz der schwierigeren makroökonomischen Aussichten überschätze der Markt auf diesem Bewertungsniveau das Ertragsrisiko.

Sika verbesserten sich um 1,4 Prozent. Baader Helvea hat die Aktie auf Kaufen von Hinzufügen erhöht. Die Sika-Aktie sei um mehr als 40 Prozent eingebrochen, wofür die Mehrfachkorrektur von Wachstumswerten beigetragen habe, zu denen Sika gehöre, und überdies die Angst vor einem sich verschlechternden Umfeld im Baugewerbe. Die zyklisch geprägte Abhängigkeit vom Baugeschäft werde aber überschätzt und die hohe Abhängigkeit im defensiven Sanierungs- und Infrastrukturgeschäft unterschätzt, weshalb das Risiko einer Konsensabwärtskorrektur für 2023 als gering eingeschätzt werde, so die Analysten.

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July 04, 2022 11:58 ET (15:58 GMT)