ZÜRICH (Dow Jones)--Die Börse in der Schweiz hat am Dienstag in einem zurückhaltenden Geschäft kleine Verluste verbucht. Mit der Zinsentscheidung der US-Notenbank am Mittwoch nähert sich der Höhepunkt der Woche. Mit Blick darauf agierten die Teilnehmer vorsichtig; mehrheitlich wird eine Zinserhöhung um 75 Basispunkte erwartet, wobei ein noch größerer Schritt um 100 Basispunkte nicht ausgeschlossen wird. Einen kräftigen Dämpfer für die Einzelhandelsbranche lieferte eine Gewinnwarnung von Walmart am späten Montag. Diese zeigt, dass die Inflation speziell der Lebensmittelpreise die Konsumfreude der Amerikaner zügelt. Belastend wirkte auch die Energiekrise, nachdem Russland am Vortag die Lieferungen durch Nordstream 1 weiter gedrosselt hatte.

Der SMI verlor 0,2 Prozent auf 11.102 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich zwölf Kursverlierer und acht -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 48 (zuvor: 29,32) Millionen Aktien.

Die UBS-Aktie brach um 9,4 Prozent ein. Nicht zufrieden mit den Geschäftszahlen im zweiten Quartal äußerten sich Händler. Der Nettogewinn lag mit 2,11 Milliarden Dollar deutlich unter der Erwartung von 2,40 Milliarden Dollar. Dies könne aber noch mit der Marktvolatilität erklärt werden, wie es sich schon bei den US-Banken abgezeichnet habe, meint ein Händler: Als "unbefriedigender" bezeichnet er den Einnahmerückgang der Vermögensverwaltung. Gut seien aber einige andere Kennzahlen ausgefallen, so die Kernkapitalquote mit 14,2 Prozent. Im Schlepptau verloren Credit Suisse 3,4 Prozent, die Bank wird am Mittwoch ihre Zahlen ausweisen.

Der Umsatzrückgang von Logitech sei mit 9 Prozent auf vergleichbarer Währungsbasis stärker als befürchtet ausgefallen, was auch den Gewinn drücke, heißt es im Handel. Entsprechend senkt Logitech die Jahresprognose. Allerdings sei das Vorjahresquartal auch ein Rekordquartal gewesen, was den Umsatzrückgang relativiere. Die Aktie drehte nach Verlusten zur Eröffnung im Verlauf ins Plus und schloss 1,7 Prozent fester.

Als sehr gut wurden die Geschäftszahlen von Lindt & Sprüngli (+5,7%) im Handel bezeichnet. Nach einem starken ersten Halbjahr werde auch der Ausblick auf das Gesamtjahr erhöht. Die Analysten von Bernstein kommentieren dazu, mit einem organischen Wachstum von 12,3 Prozent sei die Erwartung von 7,8 Prozent deutlich übertroffen worden - vor allem dank des Nordamerika-Geschäftes. Die Jahresprognose wurde daher erhöht. Die EBIT-Marge habe mit 9,3 Prozent deutlich über erwarteten 8 Prozent gelegen. Dazu geselle sich auch noch ein Aktienrückkauf von 1 Milliarde Franken.

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July 26, 2022 11:39 ET (15:39 GMT)