Von Steffen Gosenheimer
ZÜRICH (Dow Jones)--Die Börse in Zürich hat am Mittwoch einen Teil der Verluste der beiden Vortage wieder aufgeholt. Im europäischen Kontext rangierte sie aber eher im hinteren Feld. Zwar sorgten auch hier günstige Inflationsdaten für Fantasie, dass die EZB die Zinsen nicht weiter erhöhen und möglicherweise sogar bald senken wird, stärker profitierten davon aber die Börsen der Eurozone. Der deutsche Leitindex DAX stieg beispielsweise um über 1 Prozent.
Der SMI gewann 0,4 Prozent auf 10.803 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 16 Kursgewinner und vier -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 20,82 (Dienstag: 16,57) Millionen Aktien. Unter den SMI-Komponenten waren UBS Tagessieger mit einem Plus von 3,0 Prozent. Neue Nachrichten von der Bank gab es keine. Europaweit waren die Kursbewegungen im Bankesektor auffallend uneinheitlich, die Spanne reichte von plus 4,0 Prozent bis minus 3,0 Prozent.
Julius Bär zeigten sich derweil mit einem minus von 0,3 Prozent zumindest stabilisiert. Zwar reichte der österreichische Immobilienkonzern Signa nun tatsächlich einen Insovlvenzantrag ein, nach dem Kursrutsch von Julius Bär von über 55 Franken auf nun gut 43 Franken scheine dies aber ausreichend eingepreist, hieß es im Handel. Allgemein wird vermutet, dass Julius Bär ein hohes Kreditrisiko bei Signa eingegangen ist. Die Bank selbst hat bislang nur ein Einzelengagement von 606 Millionen Franken eingeräumt, bislang aber keinen Namen genannt.
Richemont verteuerten sich um 0,9 Prozent. Der Luxusgüterkonzern hat nach eigenen Angaben keine finanziellen Verpflichtungen gegenüber Farfetch, der britischen Online-Plattform für Luxusmode. Dazu plant Richemont auch nicht, Kredite an Farfetch zu vergeben oder in Farfetch zu investieren. Beide Unternehmen hatten 2022 eine stärkere Zusammenarbeit vereinbart, im Rahmen derer Richemont einen Anteil ihrer Online-Luxus-Plattform Yoox Net-A-Porter an Farfetch verkauft und Richemont im Gegenzug einen Minderheitsanteil an Farfetch erworben hatte. Farfetch hatte die Ergebnisse für das dritte Quartal nicht wie geplant veröffentlicht.
Kühne+Nagel gewannen 1,1 Prozent. Der Logistiker hatte den Plan zur Übernahme eines kanadischen Unternehmens mitgeteilt.
Novartis (-0,5%) fanden sich auf der kurzen Liste der Verlierer, nachdem bestimmte Krebstherapien ins Visier der US-Arzneimittelbehörde FDA geraten sind. Sogenannte CAR-T-Zell-Therapien stehen im Verdacht, bei einigen Patienten eine bestimmte Art von Blutkrebs ausgelöst zu haben. Angeboten werden solche CAR-T-Zell-Therapien unter anderem von Novartis.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/gos/flf
(END) Dow Jones Newswires
November 29, 2023 11:51 ET (16:51 GMT)