SAN FRANCISCO (dpa-AFX) - Uber sind bereits vor gut einem Jahr Daten von rund 50 Millionen Fahrgästen gestohlen worden. Der Fahrdienst-Vermittler informierte die Öffentlichkeit aber erst am Dienstag über den Vorfall. Es gehe um Namen, E-Mail-Adressen und Telefonnummern von Nutzern rund um die Welt, sagte Uber der Nachrichtenagentur Bloomberg. Außerdem hätten sich die Angreifer auch Zugriff auf Daten von etwa sieben Millionen Uber-Fahrern verschafft. Es seien aber keine Kreditkarten-Daten oder Informationen zu Fahrten gestohlen worden, betonte die Firma.

Uber räumte nun ein, dass über die Attacke nicht Behörden oder Betroffene informiert wurden. Stattdessen seien den Hackern 100 000 Dollar bezahlt worden, damit sie die gestohlenen Daten vernichten. Uber gehe davon aus, dass die Informationen nicht verwendet worden seien, hieß es. Die Hacker seien durch eine schlecht geschützte Datenbank an die Daten gekommen. Der Uber-Sicherheitschef Joe Sullivan wurde diese Woche entlassen, wie Uber weiter mitteilte.

Die Vertuschung wirft einen weiteren Schatten auf die Führungszeit des langjährigen Uber-Chefs Travis Kalanick, die von vielen Skandalen um den aggressiv auftretenden Fahrdienst-Vermittler geprägt war. Der neue Uber-Chef Dara Khosrowshahi sagte am Dienstag: "Nichts davon hätte passieren dürfen und wir werden nicht nach Ausreden dafür suchen." Uber ändere die Art, wie es sein Geschäft führe./so/DP/he