Kleine und mittlere Banken müssen künftig weniger Bargeld vorhalten, kündigte sie am Freitag in Peking an. Durch diesen Kniff sollen rund 400 Milliarden Yuan (gut 52 Milliarden Euro) an Liquidität freigesetzt werden, um der von der Epidemie schwer erschütterten Wirtschaft zu helfen. In China gibt es etwa 4000 kleine und mittlere Banken. Ihre Mindestreserveanforderungen (RRR) sinken durch die Maßnahme der Zentralbank auf sechs Prozent. Auch wird das Parken von überschüssigen Geldern der Finanzinstitute bei der Zentralbank unattraktiver gemacht, indem letztere den Einlagenzins ab 7. April von 0,72 auf 0,35 Prozent stutzt. Auch damit sollen Gelder für Kredite freigeschaufelt werden.

"Die chinesische Wirtschaft wird sich weiterhin extrem widerstandsfähig zeigen", sagte der stellvertretende Zentralbankchef Liu Guoqiang. "Darüber hinaus verfügen wir über eine Fülle von Instrumenten und reichlich politischen Spielraum, um das Wirtschaftswachstum zu stabilisieren. Ich glaube, dass die Auswirkungen der Epidemie auf Chinas Wirtschaft nur vorübergehend sind."

Belastet die Corona-Krise zunächst vor allem die Dienstleister, dürften künftig vor allem die Exporteure Gegenwind bekommen. Analysten des Finanzinstituts Nomura schätzen, dass China in den nächsten ein bis zwei Quartalen 18 Millionen Arbeitsplätze im Exportbereich verlieren könnte. Die Ausfuhren könnten um 30 Prozent einbrechen, da wichtige Exportkunden wie Europa und die USA wegen der Krise in die Rezession fallen dürften.