NEW YORK (dpa-AFX) - Der Fahrdienstvermittler Uber hat seine Anleger am Freitag mit einer positiven Umsatzentwicklung und ermutigenden Aussagen zum Kerngeschäft überzeugt. Auch wenn der Verlust im ersten Quartal im Jahresvergleich einbrach, knüpften die Aktien nach der Zahlenvorlage an ihre Vortagsrally an. Zuletzt kletterten sie um 4,7 Prozent auf 32,37 US-Dollar. Bei 33,30 Dollar erreichten sie zwischenzeitlich den höchsten Stand seit Anfang März.

Eine positive Steilvorlage des Konkurrenten Lyft hatte die Uber-Papiere am Vortag schon um elf Prozent nach oben schnellen lassen. Lyft hatte im ersten Quartal mit seinen Ergebnissen die zuletzt gesunkenen Erwartungen übertroffen. Die Lyft-Papiere waren am Donnerstag sogar um 22 Prozent hoch geschnellt, nun rückten sie mit Uber weiter um 3,6 Prozent vor.

Die Erlösentwicklung bei Uber im ersten Quartal wurde am Markt als ein wichtiger Kurstreiber ausgemacht. Laut Händlern zeigt sie, dass es der Konzern schafft, durch seine diversifizierte Aufstellung weiter zu wachsen, auch wenn die Viruskrise weltweit die Mobilität der Menschen lahmlegt. Der Erlösanstieg um 14 Prozent lag vor allem am starken Wachstum des Essensbringdienstes Uber Eats, der sich während des Lockdowns hoher Beliebtheit erfreut.

Im Kerngeschäft ging die Krise am Gesamtkonzern keineswegs vorbei. "Unser Fahrdienstgeschäft wurde von der Pandemie hart getroffen", erklärte Uber-Chef Dara Khosrowshahi. Es habe sich in den letzten drei Wochen jedoch stetig erholt, vermittelte er jedoch Hoffnung. "Wir gehen davon aus, dass der Tiefpunkt in den USA hinter uns liegt". Zuletzt habe es schon wieder relativ starkes Wachstum gegeben, so Khosrowshahi.

Analyst Heath Terry von Goldman Sachs bleibt nach dem ersten Quartal der Ansicht, dass das Verhältnis von Chancen und Risiken bei dem Mobilitätskonzern in einem reifenden Sektorumfeld günstig ist. Er betonte dabei insbesondere die Fähigkeit von Uber, diese Krise und die erwartete Rezession zu überwinden - und dies in einer stärkeren Position gegenüber Wettbewerbern, deren Plattformen weniger differenziert seien und die bilanziell weniger gut aufgestellt seien.

Die Uber-Papiere hielten sich noch im Februar mit Kursen über 40 Dollar nahe des Niveaus beim Börsengang im Mai 2019 auf, bevor die Viruskrise ihnen zwischenzeitlich besonders schwer zusetzte. Mitte März erreichten sie ihr Rekordtief bei weniger als 14 Dollar, seitdem haben sie sich aber mit einem mehr als verdoppelten Kurs schon wieder rasant erholt./tih/he