Thalwil (awp) - Der Halbleiterhersteller U-Blox will seinen britischen Mitbewerber nicht übernehmen. Die Thalwiler hätten nicht die Absicht, ein Angebot für Telit vorzulegen, teilten diese am Montagabend mit.

U-Blox hatte im November dem fast gleich grossen Konkurrenten ein Fusionsangebot unterbreitet. U-Blox bot in einem nicht-bindenden Angebot eine Fusion per Aktientausch an, bei dem die Telit-Aktien mit 2,50 britische Pfund pro Stück bewertet würden. In der Halbleiterbranche gebe es derzeit einen hohen Konsolidierungsdruck, begründete eine U-Blox-Sprecherin das Angebot damals.

Bereits Anfang Januar hatte U-Blox allerdings bekannt gegeben, dass Telit die Gespräche um einen möglichen Zusammenschluss der beiden Firmen brieflich beendet habe. Man sei aber weiterhin offen für Gespräche mit Telit. U-Blox gab sich überzeugt, dass eine Zusammenführung der beiden Unternehmen strategisch Sinn ergeben würde.

Mit dem offiziellen Rückzug hält U-Blox nun britisches Recht ein: Demnach war der Sensorenhersteller verpflichtet, innerhalb einer bestimmten Frist ein Kaufangebot zu unterbreiten oder sich zurückzuziehen, die sogenannte "Put up or shut up"-Regel. Diese Frist läuft am 18. Januar aus. Wollte U-Blox Telit doch noch übernehmen, müsste das Unternehmen bestimmte Regeln einhalten. Eine Übernahme wäre etwa noch möglich, wenn der Verwaltungsrat von Telit einverstanden wäre oder eine Drittfirma ein Interesse an Telit anmelden würde.

ra/tt