FRANKFURT (Dow Jones)--Mit einem kleinen Minus hat sich der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch aus dem Handel verabschiedet. Die Umsätze dünnen seit Tagen bereits aus, dies dürfte sich in den kommenden beiden Tagen nochmals ändern. Am Abend steht zunächst die Zinsentscheidung der US-Notenbank auf der Agenda, am Donnerstag dann die der Europäischen Zentralbank (EZB) wie auch der Bank of England. Mehrheitlich wird an der Börse davon ausgegangen, dass alle drei großen Notenbanken die Leitzinsen um 50 Basispunkte anheben werden.

Am Freitag steht dann noch der "Hexensabbat" auf der Agenda. Dann dürfte das Jahr, mit Blick auf die Umsätze, gelaufen sein. Für Anleger war es ein schlechtes Jahr, seit Jahresbeginn verlor der DAX knapp 9 Prozent. Zur Wochenmitte ging es für ihn um 0,3 Prozent auf 14.460 Punkte nach unten.


   Bund-Emissionsvolumen steigt 2023 auf Rekordniveau 

Der Bund will im kommenden Jahr Bundeswertpapiere im Gesamtvolumen von voraussichtlich 539 Milliarden Euro begeben. Das sind rund 100 Milliarden Euro mehr als noch im Jahr 2022. Hintergrund ist der außerordentliche Finanzierungsbedarf für das Maßnahmenpaket der Bundesregierung zur Bewältigung der Energiekrise.

Marktexperte Elmar Völker von der LBBW sprach von einem "Paukenschlag". Einerseits könnten damit die Renditen längerlaufender Bundesanleihen unter zusätzlichen Aufwärtsdruck kommen, weil die Anleger für die Aufnahme des zusätzlichen Angebots eine Kompensation verlangen dürften. Zudem stehe die EZB in den Startlöchern, ab dem kommenden Jahr ihre Anleihebestände abzubauen. Entsprechend ging es für die Bundesanleihen nach unten, die Zehnjahresrendite zog leicht auf 1,93 Prozent an.


   Kapitalerhöhung belastet Tui 

Unter den Einzelwerten standen Tui mit einem Minus von 7,7 Prozent unter Druck. Bei dem Reisekonzern steht im Zuge der avisierten Rückzahlung der restlichen Staatshilfen eine Kapitalerhöhung von 1,6 bis 1,8 Milliarden Euro an. Der Reiseveranstalter hat daneben zwar die Erwartungen für das Geschäftsjahr 2022 erfüllt und zeigt sich vorsichtig optimistisch, in diesem Jahr Fortschritte zu machen, aber die Bezugsrechtsemission sorge für anhaltende Unsicherheit, so die Analysten von Peel Hunt. Den größten Gewinner im DAX stellten Merck KGaA (+1,8%), auf der Verliererseite stachen Infineon (-2,4%) heraus.


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INDEX          zuletzt  +/- %  +/- % YTD 
DAX          14.460,20  -0,3%     -8,97% 
DAX-Future   14.464,00  -0,2%     -8,73% 
XDAX         14.462,88  -0,0%     -8,74% 
MDAX         25.874,84  -0,6%    -26,33% 
TecDAX        3.079,80  -0,5%    -21,44% 
SDAX         12.186,32  -1,1%    -25,76% 
zuletzt      +/- Ticks 
Bund-Future     140,35    -19 
 
Index   Gewinner  Verlierer  unv.  Umsatz Mio Euro  Mio Aktien  Vortag 
DAX           16         24     0          3.151,0        61,3    69,5 
MDAX          15         33     0            729,8        50,8    54,4 
TecDAX         6         24     0            756,8        29,7    27,0 
SDAX          19         50     1             94,1         6,8    11,7 
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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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December 14, 2022 11:44 ET (16:44 GMT)