--Verdi bezeichnet Arbeitgeberangebot als "nicht verhandlungsfähig"
--Unterschiedliche Angaben zu Arbeitgeberangebot von Verdi und Tuifly
--Nächste Verhandlungsrunde am 12./13. Februar
(NEU: Reaktion Tuifly, Details)
Von Stefanie Haxel
DOW JONES--Die Gewerkschaft Verdi hat dem Ferienflieger Tuifly in den laufenden Tarifverhandlungen mit Warnstreiks ab Februar gedroht. Wie die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) mitteilte, lehnte ihre zuständige Tarifkommission das Arbeitgeberangebot für die Beschäftigten in der Kabine, am Boden und der Technik von Tuifly als "nicht verhandlungsfähig" ab. Um Druck auf die Fluggesellschaft des Touristikkonzerns Tui auszuüben, würden Warnstreiks nicht mehr ausgeschlossen.
Tuifly beschäftigt nach Unternehmensangaben insgesamt 1.300 Mitarbeitende, davon etwa 900 Flugbegleiter, etwa 100 Mitarbeiter in der Technik und rund 300 beim Bodenpersonal.
Bei den Angaben zum Verhandlungszeitraum und dem Arbeitgeberangebot gehen die Angaben von Verdi und Tuifly auseinander. Die Gewerkschaft verhandelt den Angaben zufolge seit Dezember 2024 mit Tuifly, drei Verhandlungsrunden seien bislang ergebnislos zu Ende gegangen. Ein Tuifly-Sprecher sagte dagegen, es habe sich zwar nicht um das erste Treffen, aber um die erste Tarifrunde gehandelt.
Laut Verdi hat die Arbeitgeberseite zuletzt eine Erhöhung der Vergütung für die Flugbegleitenden über eine Gesamtlaufzeit von 36 Monaten um jährlich um 2,33 Prozent angeboten, Verdi fordere dagegen 17 Prozent, mindestens jedoch aber 500 Euro monatlicher Vergütungssteigerung bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Dazu kommt die Forderung nach Rücknahme einiger Verschlechterungen aus der im Jahr 2021 vereinbarten Corona-Krisenvereinbarung. Den Angaben von Tuifly zufolge hat das Unternehmen dagegen Gehaltssteigerungen von insgesamt 11 Prozent über einen Zeitraum von drei Jahren angeboten.
Parallel verhandelt Verdi auch für die Tuifly-Beschäftigten am Boden, also in der Technik und der Verwaltung, über einen neuen Vergütungstarifvertrag und bereits seit September 2024 über einen neuen Manteltarifvertrag. Im Paket mit weiteren Verbesserungen, etwa bei der Arbeitszeit und im Schichtdienst, fordert die zuständige Tarifkommission eine Vergütungssteigerung von 8 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Auch hier gebe es bislang keine konkreten Verhandlungsergebnisse, so Verdi. Für die Tuifly-Beschäftigten am Boden würden parallele Warnstreiks geplant.
Die Tarifverhandlungen für die Kabine werden am 12./13. Februar 2025 fortgesetzt.
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January 22, 2025 06:50 ET (11:50 GMT)