HANNOVER (awp international) - Der Reisekonzern Tui lotet Insidern zufolge aus, wie er sich frisches Geld für die Rückzahlung der Staatshilfen aus der Corona-Krise beschaffen kann. Zu den möglichen Massnahmen zähle eine Kapitalerhöhung von bis zu einer Milliarde Euro, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch und berief sich dabei auf mit der Sache vertraute Personen. Die Summe würde zumindest einen Teil der erhaltenen Hilfsgelder abdecken.

Laut Bloomberg arbeitet Tui mit Beratern an mehreren Optionen. Die Entscheidungen dürften frühestens in einigen Wochen fallen. Zudem könne sich die Summe noch ändern. Auf Nachfrage von dpa-AFX war Tui zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.

Die Bundesregierung hatte Tui im vergangenen Jahr mit Hilfsgeldern in Milliardenhöhe vor dem Untergang bewahrt. Die Reisebeschränkungen wegen der Corona-Pandemie hatten dem Konzern über Monate hinweg fast das komplette Geschäft wegbrechen lassen.

Dank der gesunkenen Infektionszahlen und der fortschreitenden Impfkampagnen hofft die Tui-Führung nun auf eine erfreulichere Sommersaison. Ein solcher Aufschwung könnte auch Anlegern einen Anreiz geben, wieder stärker in die Reisebranche zu investieren. So lotet die ebenfalls vom Staat gerettete Lufthansa derzeit offiziell eine mögliche Kapitalerhöhung aus und hat dafür bereits Banken mandatiert./stw/ngu/he