HANNOVER (dpa-AFX) - Der größte Reisekonzern Tui blickt am Mittwoch (8.00 Uhr) auf das Geschäftsjahr 2020/2021 (bis Ende September) zurück und will eine Einschätzung zur aktuellen Lage in der angelaufenen Wintersaison abgeben. Dabei dürfte es auch um mögliche Auswirkungen der neuen Omikron-Variante des Coronavirus auf den weltweiten Tourismus gehen. Ende November hatte die deutsche Tui-Veranstaltersparte trotz neuer Rückschläge wie dem Lockdown in Österreich und Warnhinweisen von relativ guten Buchungen berichtet. Jedoch hatten sich zuletzt weitere Einschränkungen in verschiedenen Urlaubsländern angedeutet.

Konzernchef Fritz Joussen will sich nach der Zahlenvorlage in einer ergänzenden Videokonferenz äußern. Der Leiter von Tui Deutschland, Stefan Baumert, hatte sich jüngst noch recht optimistisch gezeigt. So gebe es positive Gewöhnungseffekte bei den Kunden: Inzwischen sei regelmäßiges Testen oder der Nachweis des Impfstatus meist kein großes Problem mehr. Virologen und Gesundheitspolitiker weisen allerdings auf die bestehenden Impflücken in manchen Regionen hin.

Nach dem dritten Geschäftsquartal (Ende Juni) hatte die Tui-Gruppe durchwachsene Zahlen gemeldet. Vor allem im wichtigen britischen Markt waren die Buchungen bis zum Sommer eher schwach geblieben, in Deutschland lief es besser. Unterm Strich stand ein Verlust, der mit 935 Millionen Euro um ein Drittel niedriger ausfiel als im Vorjahr. Anfang Oktober lagen die flüssigen Mittel bei 3,4 Milliarden Euro.

Tui erhielt Milliarden-Staatshilfen. Im Herbst gab der Aufsichtsrat den Weg für eine neue Kapitalerhöhung frei. Sie soll den finanziellen Spielraum erweitern - auch für die geplante Rückzahlung der Hilfen./jap/DP/nas