HANNOVER/BERLIN (dpa-AFX) - Hannovers Flughafen-Chef Raoul Hille appelliert an die Politik, die Corona-Testpflicht für Rückkehrer aus Risikogebieten aufrecht zu erhalten und keine schärfere Quarantäne als Ersatzlösung einzuführen. Sonst könnte die Verunsicherung von Urlaubern mit Blick auf die Herbstferien so groß werden, dass ein faktisches Reiseverbot drohe und damit der "Tod der Reisebranche" riskiert werde, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Man dürfe nicht die Gefahr in Kauf nehmen, "dass die Mobilität der Bürger grundsätzlich eingeschränkt wird und so ganze Industrie- und Wirtschaftsbereiche geschädigt oder vernichtet werden", heißt es zudem in einem Positionspapier des Airports. Hille bezog die Warnung auch auf die geplanten Beratungen zur weiteren Teststrategie zwischen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten in Berlin.

"Man muss zu anderen Lösungen kommen als zu einem faktischen Reiseverbot. Dieses wäre die Folge von Quarantänevorschriften statt fortgeführter Corona-Tests für Rückkehrer aus Risikogebieten an den Flughäfen", meinte der Flughafen-Chef. "Wir müssen die Tests weiterführen - sonst wäre es ein zweiter Lockdown für die Luftverkehrsbranche." Der Airport forderte in seinem begleitenden Papier eine verbindliche Strategie, mit der Sektor wieder aufgebaut werden kann. Auch die Wirtschaft vieler Urlaubsländer sei gefährdet.

Entscheidend sei es nun, Planbarkeit statt weiterer Unsicherheit zu schaffen. "Wenn ich grundsätzlich statt Tests Quarantänevorschriften habe, kann das den Tod der Reisebranche bedeuten", so Hille. "Die Lösung kann nicht heißen: Alle in Quarantäne! Sie kann nur heißen: Tests beschränken auf die, die aus Risikogebieten kommen oder Symptome zeigen! (...) Ich wünsche mir, dass klare und verlässliche Rahmenbedingungen geschaffen werden./jap/DP/zb