BERLIN/MADRID (dpa-AFX) - Die Bundesregierung behandelt ganz Spanien und damit auch Mallorca und die Kanaren ab Sonntag als Corona-Risikogebiet. Das bedeutet, dass das Auswärtige Amt mitten in den Sommerferien wieder von touristischen Reisen in das beliebteste Urlaubsland der Deutschen abrät. Praktische Folgen ergeben sich für Urlauber aber kaum: Wer mit dem Flugzeug aus Spanien nach Deutschland zurückkehrt, muss wie bisher einen negativen Test oder einen Nachweis über eine vollständige Impfung oder Genesung dabeihaben. Damit entfällt dann die Quarantänepflicht.

Strengere Auflagen als für Spanien gelten ab Sonntag für die ebenfalls sehr beliebte Urlaubsinsel Zypern, die als Hochinzidenzgebiet mit besonders hohen Infektionszahlen eingestuft wird. Wer dort Urlaub macht und nicht geimpft oder genesen ist, muss künftig für fünf bis zehn Tage in Quarantäne - auch wenn ein negativer Test vorliegt.

Die neuen Einstufungen sind Folge der in vielen Regionen Europas wieder deutlich steigenden Infektionszahlen. In Spanien galten schon bisher 6 der 17 Regionen sowie die Exklave Ceuta in Nordafrika als Risikogebiete. Die Balearen mit Mallorca, der beliebtesten Urlaubsinsel der Deutschen, sowie die Kanaren blieben aber bisher verschont. Das ändert sich am Sonntag.

Als Risikogebiete werden Länder und Regionen eingestuft, in denen die Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen (Sieben-Tage-Inzidenz) über 50 liegen. Inzwischen liegt die Inzidenz auf den Balearen, zu denen auch Menorca, Ibiza und Formentera gehören, im Schnitt schon bei 153. In ganz Spanien sind es nach Angaben des spanischen Gesundheitsministeriums vom Freitagabend sogar schon 199. Bei einer Inzidenz über 200 droht die Einstufung als Hochinzidenzgebiet mit Quarantänepflicht./mfi/ro/DP/zb