Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


45 Passagiere eines Kreuzfahrtschiffes in Genua wegen Corona unter Quarantäne 

Im Hafen von Genua sind am Montag mindestens 45 Passagiere eines aus Marseille eingetroffenen Kreuzfahrtschiffes nach positiven Corona-Tests unter Quarantäne gestellt worden. Während in italienischen Presseberichten von 150 Infizierten die Rede war, bestätigte die Kreuzfahrtgesellschaft MSC lediglich 45 Fälle. Die positiv getesteten Passagiere und ihre Angehörigen seien entsprechend den Bestimmungen sofort isoliert, in Kabinen mit Balkons gebracht und medizinisch versorgt worden, erklärte MSC weiter. In Genua seien sie von Bord gebracht worden.


RKI will diese Woche Empfehlung zu Quarantäne-Verkürzung abgeben 

Das Robert-Koch-Institut wird voraussichtlich noch vor dem neuerlichen Bund-Länder-Gipfel am Freitag eine Empfehlung zu der Frage abgeben, ob wegen der hoch ansteckenden Omikron-Variante die Quarantäne- und Isolationszeiten verkürzt werden sollen. In der Diskussion geht es insbesondere um die kritische Infrastruktur, wie ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums am Montag in Berlin sagte. Vor allem für denn Fall, dass Belastbarkeitsgrenzen erreicht werden, könnten bei den Quarantäneregeln verkürzte Zeiten erforderlich werden, sagte der Sprecher. Auf diesen Fall müssten sich die Behörden vorbereiten. Die Empfehlungen des RKI seien im Laufe dieser Woche zu erwarten. Das Institut werde zudem im Laufe der Woche belastbare Daten über den aktuellen Infektionsstand in Deutschland nach den Feiertagen vorlegen.


Betrieb auf Tui-Kreuzfahrtschiff im Persischen Golf wegen Corona unterbrochen 

Wegen Corona-Infektionen an Bord hat die Kreuzfahrtreederei Tui Cruises den Betrieb ihres Schiffs "Mein Schiff 6" unterbrochen. Wie das Unternehmen in Hamburg mitteilte, endete am Montag eine Reise des Schiffs durch den Persischen Golf planmäßig in Dubai, eine Anschlussfahrt sollte aber zunächst nicht starten. Grund seien "vereinzelte Fälle von Covid-19 an Bord", erklärte Tui Cruises. Auf dem Kreuzfahrtschiff gilt demnach die 2G-Plus-Regel. Das Unternehmen sprach von einer Vorsichtsmaßnahme zum Schutz der Passagiere und der Crew. Darüber hinaus gebe es Auswirkungen auf den Service, da einige dafür zentrale Positionen betroffen seien.


CSU-Landesgruppe muss Klausurtagung wegen Corona-Fällen verschieben 

Die für Donnerstag und Freitag geplante Klausurtagung der CSU-Landesgruppe im Bundestag muss wegen mehrerer Corona-Fälle unter den Teilnehmern verschoben werden. Das sagte am Montag ein Sprecher der Landesgruppe der Nachrichtenagentur AFP - er bestätigte damit einen Bericht des Münchner Merkur. Die Klausur solle bald nachgeholt werden. Einer den Corona-Infizierten ist den Angaben zufolge Landesgruppenchef Alexander Dobrindt. Er ist demnach zweifach geimpft und hat auch bereits eine Auffrischungsimpfung erhalten. Vier Mitarbeiter der CSU im Bundestag seien ebenfalls an Corona erkrankt. Laut dem Zeitungsbericht hat auch einer der zu der Klausurtagung erwarteten Gäste Corona, nämlich Pablo Casado, Chef der konservativen spanischen Partei PP.


Bund fördert Speziallipide für mRNA-Impfstoffe 

Das Bundeswirtschaftsministerium fördert ab sofort die Herstellung von Speziallipiden, die zentraler Baustein für die Herstellung von mRNA-Impfstoffen sind. Die Förderrichtlinie wurde am 31. Dezember 2021 im Bundesanzeiger veröffentlicht und ist am 1. Januar 2022 in Kraft getreten, wie das Ministerium bekannt gab. Anträge auf Förderung können demnach voraussichtlich ab dem 1. Februar gestellt werden. "Der mRNA-Impfstoff ist unser zentrales Mittel der Pandemiebewältigung", betonte Staatssekretär Udo Philipp. Deutschland sei einer der weltweit führenden Standorte auf dem Gebiet der mRNA-Technologie und bei der Herstellung des Impfstoffs. "Wir erwarten auf Basis dieser Technologie auf mittlere und lange Sicht auch die Entwicklung weiterer innovativer Arzneimittel."


Djir-Sarai für kürzere Quarantänezeiten 

Der designierte FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai hat sich für Verkürzungen der Corona-Quarantänezeiten ausgesprochen. Es sei nachvollziehbar, "ernsthaft darüber nachzudenken, die Quarantäne-Verordnung vor allem für Geboosterte zu ändern", sagte er dem Fernsehsender Bild Live. Der FDP-Politiker plädierte für eine Verkürzung der Maßnahme für diejenigen, die bereits dreifach geimpft sind. Djir-Sarai zeigte sich zudem offen für eine allgemeine Impfpflicht. Im Sommer hätte er diese abgelehnt, jetzt aber habe man "eine andere Situation". Die pandemische Entwicklung sei anders gekommen als gedacht.


Regierung: Bis Ende der Woche aussagekräftige Corona-Zahlen 

Die Bundesregierung erwartet bis zur Konferenz mit den Länderchefs am Freitag "sehr valide" Zahlen über die Corona-Infektionslage. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) habe dies bereits deutlich gemacht, sagte ein Ministeriumssprecher. "Wir erwarten im Laufe der Woche sehr aussagekräftige Gesamtzahlen des RKI, und daraus wird sich dann alles weitere ergeben", erklärte er. Sollte kritische Infrastruktur wegen Quarantäne an die Belastbarkeitsgrenze geraten, könne es "rechtzeitig sinnvoll oder erforderlich sein", bei den Quarantäneregeln verkürzte Zeiten einzuführen. "Da darf es keinen Schnellschuss geben, das muss gut analysiert und begründet sein", betonte er aber. Eine Empfehlung des Robert-Koch-Instituts (RKI) sei im Laufe der Woche zu erwarten.


Städte- und Gemeindebund für Quarantäne-Ausnahmen in kritischen Infrastrukturen 

In der Debatte um Quarantäne-Ausnahmen für Dreifach-Geimpfte hat sich der Deutsche Städte- und Gemeindebund für flexible Regelungen im Bereich der kritischen Infrastrukturen ausgesprochen. Im Fall von infizierten Geboosterten ohne Krankheitssymptome, die in zentralen Bereichen arbeiteten, halte er den Verzicht auf eine Quarantäne "für einen vernünftigen Weg", sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg am Montag in Berlin. Bund und Länder sollten sich auf entsprechende Vorgehensweisen verständigen, da unklar sei, wie sich der Krankenstand in den kommenden Wochen entwickeln werde, sagte Landsberg. Derzeit sei die Lage "nicht dramatisch", alle Aufgaben könnten erfüllt werden.


Hilfsorganisation: Deutscher G7-Vorsitz muss Impfstoffgerechtigkeit angehen 

Die Hilfsorganisation ONE fordert Deutschland auf, die Zeit der G7-Präsidentschaft für eine gerechtere Verteilung der Corona-Impfstoffe zu nutzen. "Das Thema Impfstoffgerechtigkeit wird ganz oben auf der Agenda stehen müssen, wenn die G7-Staaten die Pandemie beenden wollen", erklärte die Organisation am Montag. Bereits vor dem für Ende Juni geplanten G7-Gipfel auf Schloss Elmau in Bayern müssten "die richtigen Impulse" gesetzt werden.


Frankreich verzichtet auf das Schließen von Schulklassen 

Angesichts massiv steigender Infektionszahlen verzichtet Frankreich künftig auf das Schließen ganzer Schulklassen bei einzelnen Corona-Fällen. Das Bildungsministerium veröffentlichte die neuen Regeln am Sonntagabend wenige Stunden vor dem Schulstart nach den Weihnachtsferien. Zugleich gelten in Frankreich seit Montag verschärfte Corona-Vorschriften, etwa zum Tragen von Masken und zur Heimarbeit. Die Nationalversammlung debattiert ein Gesetz, das den Impfdruck erhöhen soll. Im Fall eines positiven Schülers muss künftig die gesamte Klasse getestet werden. Schüler mit negativem Testergebnis dürfen in die Klasse zurückkehren und müssen in den folgenden Tagen zwei weitere Selbsttests machen. Die bisherige Regel, dass eine Klasse ab drei Corona-Fällen geschlossen wird, gilt nicht mehr. Vor Beginn der Weihnachtsferien waren landesweit mehr als 3.000 Klassen geschlossen.


Kinderärzte warnen vor neuen Schulschließungen 

Zum Schulstart in mehreren Bundesländern haben Kinderärzte dazu aufgerufen, trotz der sich ausbreitender Omikron-Virusvariante am Präsenzunterricht festzuhalten. "Es gibt eine klare und unmissverständliche Zusage der Politik, Schulschließungen - wenn überhaupt - als allerletzte Maßnahme in Betracht zu ziehen", sagte der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), Thomas Fischbach, der Online-Ausgabe der Ärzte Zeitung. "Auf dieser Zusage beharren wir."


Chaos im US-Flugverkehr dauert an 

Durch das Coronavirus verursachter Personalmangel und schlechtes Wetter beeinträchtigen weiter massiv den Flugverkehr in den USA. Nach Angaben der Website Flightaware.com wurden am Sonntag (Ortszeit) - einem wegen des Rückreiseverkehrs nach den Feiertagen wichtigen Tag - mehr als 2.650 Flüge gestrichen. Zudem hatten demnach fast 8.600 Flüge Verspätung.

Kontakt zu den Autoren: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/hab/err

(END) Dow Jones Newswires

January 03, 2022 13:11 ET (18:11 GMT)