Der Konzern lieferte im vergangenen Jahr rund 8,9 Millionen Pkw, Lastwagen und Busse aus, 4,5 Prozent weniger als im schon schwachen ersten Corona-Jahr, wie Volkswagen am Mittwoch mitteilte. Zuletzt hatten die Auslieferungen im Jahr 2011 unter der Marke von neun Millionen gelegen. Besonders hoch war der Rückgang im vergangenen Jahr auf dem größten Automarkt in China, wo Volkswagen wegen des Chipmangels und wackeliger Lieferketten 14 Prozent einbüßte. Auf dem Heimatmarkt Westeuropa hielt sich das Minus mit 2,7 Prozent in Grenzen. In Nordamerika steigerte sich der weltweit zweitgrößte Autobauer sogar um 15,6 Prozent.

Unter den Marken wurden vor allem die Volumenhersteller durch den Mangel an elektronischen Bauteilen gebeutelt. Die Hauptmarke VW schrumpfte bei vollen Auftragsbüchern um acht Prozent, ihre tschechische Schwester Skoda fand rund 13 Prozent weniger Abnehmer als im vergangenen Jahr. Das liegt daran, dass Volkswagen die knappen Bauteile vor allem bei höherpreisigen Fahrzeugen einbaut. So konnte die Premiumtochter Audi, die mit Mercedes-Benz und BMW um die zahlungskräftigere Kundschaft buhlt, den Absatzrückgang auf 0,7 Prozent begrenzen. Am besten kam Porsche mit dem Chipmangel zurecht. Der Stuttgarter Sportwagen- und SUV-Hersteller erzielte dank hoher Zuwächse auf dem amerikanischen Kontinent einen Absatzrekord.

Beim Verkauf von E-Autos kam Volkswagen voran: Die Zahl der rein batteriegetriebenen Fahrzeuge verdoppelte sich fast auf 452.900. Damit lag der Anteil am gesamten Absatz bei fünf Prozent. In Europa sieht sich der Wolfsburger Konzern bei vollelektrischen Fahrzeugen nun mit deutlichem Abstand als Marktführer. In den USA habe der Konzern mit 7,5 Prozent Marktanteil auf Rang zwei hinter Tesla gelegen. In China seien mit 92.700 Fahrzeugen mehr als vier Mal so viele E-Autos ausgeliefert worden wie 2020. Der Absatz von Plug-in-Hybridautos wuchs um 61 Prozent auf 309.500 Fahrzeuge.

Das Jahr 2021 zeige, wie sich das Geschäftsmodell von Volkswagen ändere, erklärte Vertriebschef Christian Dahlheim: Die Einnahmequellen verschöben sich schrittweise von konventionellen Verbrenner-Fahrzeugen hin zu Elektroautos und vom Fahrzeugverkauf hin zu Software und Mobilitätsdiensten. Verstärkt werde dieser Trend durch das autonome Fahren. Für das Jahr 2030 peilt der Konzern an, dass jedes zweite weltweit verkaufte Auto vollelektrisch ist.