Hamburg/Frankfurt (Reuters) - Nach Monaten mit rückläufigen Pkw-Zulassungen zeigt sich in Deutschland offenbar ein erster Hoffnungsschimmer.

Im August legten die Neuregistrierungen um drei Prozent auf knapp 200.000 zu, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am Montag mitteilte und damit Informationen der Nachrichtenagentur Reuters bestätigte. Grund für den leichten Zuwachs ist aber wohl keine Trendumkehr, sondern vielmehr die Tatsache, dass der Vergleichsmonat im Vorjahr besonders schwach war. Außerdem hatte der vergangene Monat einen Arbeitstag mehr. An den Problemen, unter denen die Branche zu leiden hat, hat sich indes kaum etwas geändert. Vielmehr sind mit der Gaskrise und den Rezessionsängsten weitere Erschwernisse hinzugekommen.

Der Halbleitermangel hat sich zwar etwas entspannt, aber die Inflation macht den Autobauer schwer zu schaffen. In den ersten acht Monaten sanken die Neuzulassungen nach Angaben des KBA um knapp zehn Prozent auf 1,64 Millionen Fahrzeuge. "Der minimale Zuwachs an Neuzulassungen im August kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass der deutsche Pkw-Markt 2022 auf das schlechteste Ergebnis seit rund 30 Jahren zusteuert", erklärte der Präsident des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK), Reinhard Zirpel. Die Neuzulassungen lägen weiter erheblich unter dem langjährigen Durchschnitt. Auch die Auftragseingänge gingen deutlich zurück.

Von den deutschen Marken wuchs der vor dem Teilbörsengang stehende Sportwagenbauer Porsche im August am stärksten zu um fast 40 Prozent. Auch Mercedes und Audi legten im Vorjahresvergleich kräftig zu. Deren Premiumkonkurrent BMW dagegen verkaufte gut ein Prozent weniger. Zweistellig stieg der Absatz von SUVs, Oberklasse- und Sportwagen. Die Volumensegmente mit Klein- und Kompaktwagen schrumpften dagegen.

(Bericht von Jan C. Schwartz und Ilona Wissenbach, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich an frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)