Tokio (Reuters) - Das japanische Handelsministerium hat Vorwürfe der versuchten Einflussnahme auf Aktionäre zurückgewiesen.

"Beamte des Ministeriums haben mich darüber informiert, dass es nicht wahr ist, dass eine Anfrage gestellt wurde, um bei einzelnen Investoren einzugreifen", sagte Handelsminister Hiroshi Kajiyama bei einer turnusmäßigen Pressekonferenz am Freitag. Einer am Donnerstag veröffentlichten Untersuchung zufolge hatten sich die japanische Regierung und die Führungsspitze des Konzerns abgesprochen, um ausländische Investoren dazu zu bringen, im Sinne des Managements des Konzerns zu handeln.

Die Toshiba-Aktionäre hatten im März für eine unabhängige Untersuchung gestimmt, um Vorwürfen der Beeinflussung von Anteilseignern nachzugehen. Der Bericht kam zu dem Schluss, dass das Management das Handelsministerium um Unterstützung vor der Hauptversammlung des Konzerns im vergangenen Jahr gebeten habe. So habe man etwa versucht, den Fonds Effissimo Capital dazu zu bewegen, die Nominierung seiner eigenen Kandidaten für den Aufsichtsrat zurückzuziehen. In einer E-Mail eines Toshiba-Managers, die die Ermittler aufführten, hieß es zu Effissimo: "Wir werden das Wirtschaftsministerium bitten, sie für eine Weile fertigzumachen." Letztlich wurde keiner der drei Effissimo-Kandidaten gewählt.

Zudem bat das Ministerium laut Bericht einen "Mr. M" genannten Berater mit dem Stiftungsfonds der US-Universität Harvard zu verhandeln, damit dieser sein Abstimmungsverhalten ändere. Insider hatten Reuters gesagt, dass Hiromichi Mizuno, der zu dieser Zeit Berater des Ministeriums war, dem Harvard-Fonds mit einer behördlichen Untersuchung gedroht hatte, falls dieser nicht den Empfehlungen des Managements bei der Abstimmung auf der Hauptversammlung folge.

Die Affäre zieht Kreise bis ganz hoch in die japanische Politik: Dem Untersuchungsbericht zufolge hat Ministerpräsident Yoshihide Suga in seiner vorigen Position als Minister einen Toshiba-Manager verbal dazu ermutigt, Druck auf die Aktionäre auszuüben. Suga hat diesen Vorwurf zurückgewiesen.