TOKIO (dpa-AFX) - Der Ausstoß an klimaschädlichem CO2 ist in Japan im Zuge der wirtschaftlichen Erholung von der Corona-Pandemie erstmals seit acht Jahren gestiegen. Der Ausstoß durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe erhöhte sich im Fiskaljahr 2021 (1. April) um 1,2 Prozent, wie das Wirtschaftsministerium am Dienstag auf Basis vorläufiger Daten bekanntgab. Zuvor sei der Trend seit 2013 aufgrund rückläufiger Nachfrage, der zunehmenden Nutzung erneuerbarer Energien und dem Wiederanfahren von Atommeilern nach dem Super-Gau in Fukushima rückläufig gewesen.

Japan, die vor Deutschland drittgrößte Volkswirtschaft der Welt, will die CO2-Emissionen bis 2050 auf Null reduzieren. Im Berichtsjahr machten erneuerbare Energien rund ein Fünftel der Stromerzeugung aus. Der Großteil kommt mit 72 Prozent weiter aus der thermischen Stromerzeugung. Kernkraft stieg zuletzt wieder an und machte etwa 7 Prozent aus. Das rohstoffarme Land will bis 2030 etwa 20 bis 22 Prozent der Stromerzeugung aus Kernenergie und 36 bis 38 Prozent aus erneuerbaren Energien gewinnen. Regierungschef Fumio Kishida will hierzu mehr Kernkraftwerke in Betrieb nehmen.

Auf der kürzlichen Weltklimakonferenz in Ägypten hatten Umweltschützer Japan zum "Fossil des Tages" gekürt. Japan sei der weltweit größte öffentliche Geldgeber für Öl-, Gas- und Kohleprojekte

- zuletzt seien dies etwa 10,6 Milliarden US-Dollar jährlich gewesen./ln/DP/stk