Unternehmensmeldungen, Kapitalmarktrelevante Presseinformationen, 14.05.2019, 07:00

Nach dem Nichtzustandekommen des geplanten Stahl-Joint-Ventures und der Ankündigung, den Konzern strategisch grundlegend neu auszurichten, hat die thyssenkrupp AG heute den Zwischenbericht für das 1. Halbjahr 2018/2019 veröffentlicht.

Die nachfolgenden Erläuterungen zum Halbjahresbericht beziehen sich auf den Gesamtkonzern, das heißt inklusive der im Bericht als 'nicht fortgeführt' ausgewiesenen Stahlaktivitäten. Der Ausweis als 'fortgeführte Aktivität' wird erst mit dem 9-Monats-Zwischenbericht erfolgen. Erst dann werden bislang ausgesetzte planmäßige Abschreibungen auf das Stahlgeschäft auf Konzernebene reflektiert, die sowohl das Vorjahresergebnis als auch das Ergebnis im 1. Halbjahr 2018/2019 nachträglich negativ beeinflussen werden.

Die daraus resultierenden Effekte auf die Jahresziele für das laufende Geschäftsjahr sind in der am 10. Mai 2019 angepassten Prognose bereits berücksichtigt. Diese Prognose berücksichtigt neben der konjunkturellen Eintrübung insbesondere im Automobilsektor alle Effekte, die sich aus der Wiedereingliederung des Stahlbereichs ergeben, sowie die erwarteten Aufwendungen für die Umsetzung der strategischen Neuausrichtung im laufenden Geschäftsjahr.

Kennzahlen 1. Halbjahr 2018/2019 im Überblick

  • Der Umsatz ist um 2 Prozent auf 20,4 Mrd € gestiegen.

    Mit Blick auf die Umsatzentwicklung trugen bis auf Materials Services und Steel Europe alle Geschäfte zum Anstieg im 1. Halbjahr bei. Wachstumstreiber war insbesondere das Aufzugsgeschäft in den USA und Europa.

  • Der Auftragseingang verbesserte sich um 4 Prozent auf 20,5 Mrd €.

    Elevator Technology verbuchte dank mehrerer Großprojekte mit 4,1 Mrd € erneut Rekordaufträge. Der Anlagenbau konnte vor allem Aufträge im Chemieanlagenbau und Mining verbuchen, während Components Technology schwerpunktmäßig bei Industriekomponenten zugelegt hat. Das Marinegeschäft lag leicht unter Vorjahr, Materials Services auf Vorjahresniveau und Steel Europe über Vorjahr.

  • Das Bereinigte EBIT ist von 943 Mio € auf 685 Mio € gesunken.

    Die konjunkturelle Eintrübung belastete insbesondere das operative Ergebnis von Components Technology. Bei Elevator Technology lag das Ergebnis aufgrund höherer Materialkosten unter Vorjahr. Industrial Solutions verzeichnete niedrigere Margen bei Projekten, die sich gegenwärtig in Umsetzung befinden. Marine Systems blieb mit einer schwarzen Null stabil, während Materials Services im Wesentlichen aufgrund rückläufiger Preise das Ergebnisniveau des Vorjahres nicht halten konnte. Im Stahl belasteten das historische Niedrigwasser des Rheins, eine geringere Nachfrage aus der Automobilindustrie sowie der neue Tarifabschluss das Ergebnis.

  • Der Periodenüberschuss belief sich auf 59 Mio € (Vorjahr 343 Mio €).

    Neben der operativen Entwicklung schlug hier eine Erhöhung der zum Ende des zurückliegenden Geschäftsjahres gebildeten Rückstellung für Risiken aus einem Kartellverfahren auf den Betrag des erwarteten Bußgelds in Höhe von etwas mehr als 100 Mio € zu Buche. Nach Abzug der Minderheitenanteile lag der Nettogewinn bei 36 Mio € (Vorjahr 320 Mio €); das Ergebnis je Aktie betrug 0,06 € (Vorjahr 0,51 €).

  • Der Free Cashflow vor M&A war mit -2,5 Mrd € deutlich negativ (Vorjahr -1,4 Mrd €).

    Hauptgrund für den Mittelabfluss ist eine saisonal-typisch erhöhte Mittelbindung im 1. Quartal insbesondere bei Materials Services und Steel Europe. Im 2. Quartal erwirtschaftete thyssenkrupp hingegen mit 23 Mio € einen positiven Mittelzufluss und lag damit deutlich über dem Vorquartal (-2,5 Mrd €).

Prognose Geschäftsjahr 2018/2019

  • Der Konzern rechnet mit einem Bereinigten EBIT von 1,1 bis 1,2 Mrd €.
    Der vergleichbare Vorjahreswert lag bei 1,4 Mrd €.
  • Der Free Cashflow vor M&A wird insgesamt in einem hohen negativen 3-stelligen Millionen-Euro-Bereich erwartet (Vorjahr: -134 Mio €). Hierin werden sich die Auswirkungen der konjunkturellen Verlangsamung, der Belastung des Netto-Umlaufvermögens bei den Werkstoffgeschäften sowie die erhöhte Mittelbindung in den Komponentengeschäften aufgrund des Hochlaufs der neuen Werke widerspiegeln. Die Entwicklung wird dabei auch vom Auftragseingang und Zahlungsprofil einzelner Großprojekte bei Marine Systems abhängen. Eine zusätzliche Belastung könnte aus der Zahlung der erwarteten Kartellstrafe erfolgen.
  • Beim Jahresüberschuss erwartet thyssenkrupp einen negativen Wert. Darin enthalten sind Restrukturierungsaufwendungen für die künftigen Performance-Verbesserungen, die Rückstellung für das zeitnahe, endgültige und einvernehmliche Abschließen des Kartellverfahrens bei Grobblech mit dem Bundeskartellamt sowie Aufwendungen zur Vorbereitung des Börsengangs des Aufzugsgeschäfts.

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ThyssenKrupp AG veröffentlichte diesen Inhalt am 14 Mai 2019 und ist allein verantwortlich für die darin enthaltenen Informationen.
Unverändert und nicht überarbeitet weiter verbreitet am 14 Mai 2019 05:08:01 UTC.

Originaldokumenthttps://www.thyssenkrupp.com/de/newsroom/pressemeldungen/press-release-146784.html?id=182402

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