FRANKFURT (dpa-AFX) - Thyssenkrupp sind am Mittwoch nach einem angehobenen Ausblick aus ihrer Seitwärtsspanne seit Anfang April ausgebrochen. Am Nachmittag waren sie mit einem Kurszuwachs von 10,7 Prozent auf 7,79 Euro der mit Abstand stärkste Gewinner im MDax der mittelgroßen Börsentitel. Mit in der Spitze fast acht Euro notierten sie zeitweise so hoch wie zuletzt Ende März. Der Industrie- und Stahlkonzern erhöhte die Prognosen für seine operativen Kennziffern und übertraf zudem im zweiten Geschäftsquartal die Erwartungen.

In den zurückliegenden Wochen waren die Aktien auf dem niedrigsten Niveau seit Ende 2020 um die Marke von sieben Euro gependelt. Analyst Christian Obst von der Baader Bank zog am Mittwoch ein positives Fazit zu den Ergebnissen und zum Ausblick, auch wenn der freie Mittelfluss (Free Cashflow) negativ bleibe. Er hält an seiner Einschätzung fest, dass die Aktie unterbewertet ist.

Ausgesprochen optimistisch ist Analyst Jason Fairclough von der Bank of America (BofA) mit seinem von 18 auf 21 Euro angehobenen Kursziel. Thyssenkrupp habe die Erwartungen übertroffen, nur das Geschäft mit der Autobranche sei schwach gewesen. Als Triebfedern der Anlagestory sieht er den möglichen Börsengang der Wasserstoff-Tochter Nucera, zu dem es in den kommenden sechs Wochen Neuigkeiten geben dürfte, sowie das sinkende Pensionsdefizit im Zuge steigender Zinsen./ajx/ag/mis