BREMEN/BERLIN (dpa-AFX) - Die Stahlbranche hat angesichts hoher Milliarden-Investitionen in CO2-arme Produktionstechnologien einen energie- und klimapolitischen Kurswechsel gefordert. "Die Stahlunternehmen sind zu erheblichen Klimaschutz-Investitionen bereit, um einen entscheidenden Beitrag zum Erreichen der Klimaziele zu leisten", sagte Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, der Deutschen Presse-Agentur. "Damit der Einstieg in die Transformation gelingt, braucht es jedoch einen Paradigmenwechsel in der Energie- und Klimapolitik." Es gehe um eine Abkehr von immer höheren Kostenbelastungen und einen politischen Rahmen, der die Bemühungen der Stahlunternehmen zur Dekarbonisierung sinnvoll unterstütze.

Die neue Bundesregierung müsse die für die Transformation unverzichtbaren Instrumente auf den Weg zu bringen, darunter Klimaschutzverträge und den Ausbau der erneuerbaren Energien sowie den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft. Viele Stahlkonzerne haben auch in Deutschland das Ziel einer weitgehend CO2-freien Stahlproduktion bis Mitte des Jahrhunderts ausgegeben. Zentraler Schlüssel ist dabei der Verzicht auf Kokskohle, die im Herstellungsprozess vorübergehend noch durch Gas, mittel- und langfristig aber komplett durch Wasserstoff ersetzt werden soll. Das bedeutet auch ein Abschied von den bisherigen Hochöfen. Auf die Stahlbranche entfallen der Wirtschaftsvereinigung Stahl zufolge etwa sieben Prozent der deutschen CO2-Emissionen./hr/DP/stk