Bundeskanzler Olaf Scholz schließt eine mögliche Beteiligung Berlins am Stahlgeschäft des Mischkonzerns Thyssenkrupp nicht aus, sagte er einer deutschen Zeitung.

"Ich nehme keine Option vom Tisch", sagte er der Funke Mediengruppe auf die Frage, ob ein solcher Schritt möglich sei. Er fügte hinzu, dass die deutsche Regierung wiederholt investiert habe, um angeschlagene Unternehmen vorübergehend zu unterstützen, und nannte Lufthansa, Uniper und die Meyer-Werften als jüngste Beispiele.

"Unser Engagement ist zeitlich begrenzt und soll Unternehmen helfen, schwere Zeiten zu überstehen, damit potenzielle Investitionen nicht an fehlendem Eigenkapital scheitern."

Scholz sagte, er werde sich am Montag mit Spitzenvertretern der kränkelnden deutschen Stahlbranche treffen, um zu besprechen, wie man die hohen Energiepreise, die billige asiatische Konkurrenz und den langsamen Übergang zur Dekarbonisierung angehen kann.

Thyssenkrupp hat Anfang des Jahres einen Anteil von 20% an seinem Stahlgeschäft an den tschechischen Milliardär Daniel Kretinsky verkauft, wobei Gespräche über den Verkauf von weiteren 30% laufen.