Berlin (Reuters) - Der Bund wird nach Angaben von Kanzler Olaf Scholz "bald" über die Einrichtung eines Marinearsenals in Rostock entscheiden.

Das sagte der SPD-Politiker nach einer Teilnahme an der Kabinettsitzung des mecklenburg-vorpommerischen Landeskabinetts am Dienstag in Berlin. "Es gibt Diskussionen über die Frage, ob ein Marienarsenal Sinn macht." Die Entscheidung werde bald getroffen. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig sagte, dass sie beim Bund massiv für dieses Marinearsenal geworben habe, das von der Marine gewünscht werde. "Das würden wir als Land begrüßen". Mit einer Transfergesellschaft versuche man derzeit noch, die Fachkräfte am Standort zu halten. In einem Marinearsenal werden Kriegsschiffe gewartet, repariert und militärisch ausgerüstet.

Schwesig betonte, dass es nun besser für die Werftenstandorte in Mecklenburg-Vorpommern aussehe als noch Anfang des Jahres. So sei für Wismar eine Lösung durch den Einstieg von Thyssen-Krupp Marine Systems (TKMS) für den Militärschiffbau gefunden worden. TKMS bewerbe sich auch um eine Plattform zur Munitionsbergung in der Ostsee. In Nord- und Ostsee befänden sich noch 1,6 Millionen Tonnen alter Munition. In Stralsund habe die Stadt die Grundstücke übernommen und suche selbst nach einem neuen Konzept. Die MV Werften mit rund 2000 Mitarbeitern an den drei Standorten Wismar, Rostock und Stralsund hatten Anfang Januar Insolvenz angemeldet.