SALZGITTER (dpa-AFX) - Der Stahlkonzern Salzgitter führt weiter keine Gespräche mit dem Konkurrenten Thyssenkrupp über eine mögliche Fusion. Dies gelte sowohl für eine Zusammenlegung der Stahlsparte als Ganzes oder in Teilen, sagte Vorstandsvorsitzender Heinz-Jörg Fuhrmann am Montag in einer Web-Pressekonferenz zur Bilanz 2019. Der Konzern sei mit der Eigenständigkeit bislang gut gefahren. Um das zu ändern, müsse es erst "bessere Konzepte" geben, so Fuhrmann. Dann wäre Salzgitter auch bereit, mit geeigneten Partner zu sprechen. "Wir sperren unsere Augen und Ohren nicht zu."

Seit geraumer Zeit wird über eine mögliche Fusion der beiden Stahlhersteller spekuliert. Der finanzschwache Konkurrent Thyssenkrupp will sich künftig verstärkt auf den Stahl konzentrieren. Um die Mittel für die dringend nötige Sanierung zu bekommen, hat der Konzern vor kurzem den Verkauf seiner Aufzugsparte vereinbart.

Salzgitter sieht sich hingegen trotz der konjunkturellen Schwäche der Industrie gut aufgestellt. Der Konzern habe ein "rundes Produktionskonzept", so Fuhrmann. Dazu sei er international wettbewerbsfähig und finanziell und bilanziell solide aufgestellt, erläuterte der Manager.

Auch Salzgitter schloss 2019 mit einem Verlust ab. Dieser rührte aus hohen Abschreibungen insbesondere in der Flachstahlsparte, Kosten für das laufende Restrukturierungsprogramm und Rückstellungen für die Kartellstrafe. Bereinigt um diese Sondereffekte erzielte der Konzern ein positives Ergebnis vor Steuern. Im laufenden Jahr sieht Fuhrmann Stabilisierungstendenzen in der Stahlindustrie. Das neuartige Coronavirus sei jedoch ein Unsicherheitsfaktor. Derzeit gäbe es jedoch keine Engpässe in der Produktion deswegen./nas/jha/