ESSEN (dpa-AFX) - Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck hat angesichts des verschärften Stellenabbaus bei Thyssenkrupp dazu aufgerufen, nach "außergewöhnlichen Antworten" auf die Krise des Stahl- und Industriekonzerns zu suchen. Die derzeitige extrem schwierige Lage von Thyssenkrupp sei ganz wesentlich auch auf die Corona-Pandemie zurückzuführen. "In einer solchen außerordentlichen Krise sind außergewöhnliche Antworten nötig, die man in normalen Zeiten so nicht in Erwägung ziehen würde", betonte Overbeck am Freitag in Essen. Thyssenkrupp hatte angekündigt, statt 6000 jetzt 11 000 Stellen zu streichen.

Die Ankündigung erzeuge bei vielen der Beschäftigten des Unternehmens und ihren Familien große Verunsicherungen und Sorgen. Deshalb müsse "alles Menschenmögliche getan werden, dass es nicht zu betriebsbedingten Kündigungen kommt, sollte ein weiterer Stellenabbau tatsächlich unvermeidlich sein", forderte der Bischof von Essen.

Die IG Metall forderte einen Einstieg des Staates bei der Stahlsparte von Thyssenkrupp. Das Management hält erhebliche finanzielle Hilfen des Staates für den klimaneutralen Umbau der Stahlerzeugung für erforderlich, ist beim Thema Staatsbeteiligung aber zurückhaltend./hff/DP/fba