Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

BIRKENSTOCK - Inzwischen ist Birkenstock so bekannt, dass ein internationaler Finanzinvestor großes Interesse an der Firma hat und offenbar dafür eine hohe Summe zahlen will. Die Private-Equity-Firma CVC Capital Partners führe Gespräche mit der Eigentümerfamilie, berichtet die Agentur Bloomberg - und sei bereit, mehr als vier Milliarden Euro inklusive der Übernahme von Schulden zu investieren, ein überraschend hoher Preis für das Unternehmen. "Wir kommentieren keine Spekulationen", teilte ein Birkenstock-Sprecher mit. Auch CVC äußerte sich nicht. Nach Handelsblatt-Informationen aus Branchen- und Investorenkreisen ist aber offenbar nicht nur CVC an Birkenstock interessiert. (SZ/Handelsblatt/Börsen-Zeitung)

THYSSENKRUPP - Auf der Suche nach einer Lösung für das defizitäre Stahlgeschäft kommen Martina Merz, der Vorstandsvorsitzenden von Thyssenkrupp, allmählich die Handlungsoptionen abhanden. War im vorigen Mai zunächst noch die Rede von Partnerschaften, dem Prüfen von Konsolidierungsoptionen - gemeinhin als Verkauf bezeichnet - und der Weiterentwicklung der Sparte aus eigener Kraft, haben sich potenzielle Partner und Kaufinteressenten wie Tata Steel, die schwedische SSAB oder auch die viel zitierte Salzgitter recht flott selbst aus dem Rennen genommen. Auch die Überlegung, dass der Staat ins Kapital des Stahlgeschäfts einsteigt und damit der Weg für eine Stand-alone-Lösung beschritten werden könne, ist endgültig vom Tisch. Frisches Eigenkapital aus den Töpfen des Wirtschaftsstabilisierungsfonds wird es nicht geben. Übrig bleibt daher mit Liberty Steel nur ein Kaufinteressent, der in den letzten Zügen der Due Diligence liegt. (Börsen-Zeitung)

WIRECARD - Das Bundesfinanzministerium hat kurz nach der Pleite von Wirecard Optionen geprüft, mit denen es den Aschheimer-Konzern mit Steuergeld hätte retten können. Das räumte ein Sprecher des Ministeriums auf Anfrage von Business Insider ein. Eine Rettungs-Variante, die das Ministerium demnach erwogen hat, war die Aktivierung von Mitteln aus Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF), die eigentlich Unternehmen zugutekommen sollten, die wegen der Coronakrise in Schieflage geraten sind. Eine andere Option war ein Kredit der öffentlichen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) an Wirecard. Nach Prüfung habe das Ministerium die Optionen allerdings nicht weiterverfolgt. (Business Insider)

DEUTSCHE BÖRSE - Die Finanzaufsicht Bafin erwägt eine intensivere Aufsicht der Deutschen Börse und anderer Konzerne. Als Reaktion auf den Wirecard-Skandal überprüft die Behörde die Einstufung von Firmengruppen mit einer vergleichbaren Struktur wie Wirecard. Dabei geht es um Konzerne, die Banktöchter haben, als Ganzes bisher aber nicht als Finanzkonzern gelten. Falls die Bafin die Deutsche Börse als Finanzholding einstuft, könnte sie den Dax-Konzern strenger überwachen. Experten fordern darüber hinaus eine grundlegende Reform der Börsenaufsicht. (Handelsblatt)

DEUTSCHE BANK - Die Investmentbanker der Deutschen Bank dürfen sich freuen. Da die Geschäfte im Corona-Sonderjahr gut liefen, dürfte der Bonuspool des Geldhauses vor allem in dieser Sparte deutlich größer als im Vorjahr ausfallen. Auch insgesamt wird die Bank für 2020 mehr Geld für die variable Vergütung ihrer Mitarbeiter zurücklegen als noch im Vorjahr. Die Bank peilt einen Bonustopf im Umfang von 1,8 Milliarden Euro an, wie das Handelsblatt von zwei mit dem Sachverhalt vertrauten Personen erfuhr. Im Vergleich zum Vorjahr ist das eine deutliche Steigerung, denn für 2019 hatte Deutschlands größtes Geldhaus den Bonuspool mit 1,5 Milliarden Euro befüllt. Hinzu kamen damals allerdings noch Halte- und Neueinstellungsprämien in Höhe von 242 Millionen Euro, die knapp zur Hälfte den Investmentbankern zugutekamen, heißt es im Geschäftsbericht. (Handelsblatt)

STELLANTIS - Carlos Tavares ist Vorstandschef des neuen Autokonzerns Stellantis, der aus Fiat-Chrysler und PSA entsteht. Alle Marken und Werke bekommen ihre Chance, sagte er in einem Interview. Sie müssen aber effizienter werden. "Druck schützt auch Arbeitsplätze". (FAZ)

EUROSTAR - Dem Eurostar droht wegen der Pandemie die Insolvenz. Weder Großbritannien noch Frankreich fühlen sich zuständig, das einstige Vorzeigeprojekt Europas zu retten. Der Eurostar lässt zwei Weltmetropolen aneinanderrücken, erübrigt klimaschädlichen Flugverkehr - und war seit dem Start des schnellen Tunnelzugs 1994 ein konkreter Beitrag zur europäischen Einigung. Jetzt droht die Verbindung zwischen dem Kontinent und Großbritannien zu reißen. Der Eurostar, warnt die Unternehmensspitze in dramatischen Worten, steht vor der Pleite. "Die Katastrophe ist möglich", sagt Eurostar-Chef Jacques Damas.(SZ/FAZ)

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January 20, 2021 00:35 ET (05:35 GMT)