Rom (Reuters) - Die italienische Werftengruppe Fincantieri liebäugelt erneut mit der Marine-Tochter von Thyssenkrupp.

"Wir stehen für jede Art von Zusammenarbeit zur Verfügung", sagte Konzernchef Pierroberto Folgiero am Mittwoch Bloomberg TV. Allerdings müsse die Bundesregierung sich nun äußern, welche Strategie sie für den Hersteller von Kriegsschiffen und U-Booten vorsieht. In der vergangenen Woche hatte der US-Finanzinvestor Carlyle sich nach monatelangen Verhandlungen aus dem Bieterrennen für das Unternehmen zurückgezogen. Über die Gründe wurde Stillschweigen bewahrt. Thyssenkrupp kündigte an, sich bei der Tochter nun auf einen Spin-Off zu konzentrieren. Es könnten auch andere Partner ins Boot geholt werden.

Fincantieri hat nie ein Geheimnis aus seinem Interesse an Thysssenkrupp Marine Systems (TKMS) gemacht, insbesondere im Rüstungsbereich. Die Branche ist noch zersplittert. Folgiero verwies auf Vorteile, die sich etwa durch eine stärkere Nutzung gemeinsamer Produktions-Plattformen erzielen ließen. Überlegungen für eine Konsolidierung auf nationaler oder europäischer Ebene werden auch von Thyssenkrupp und der Gewerkschaft IG Metall begrüßt - blieben aber bislang Theorie.

Fincantieris Finanzmittel sind nach der Übernahme des U-Boot-Ausrüsters UAS vom Rüstungskonzern Leonardo im Mai begrenzt. So kurz danach sei ein weiterer Deal wohl eher unwahrscheinlich, sagte ein Insider.

(Bericht von Giulia Segret, bearbeitet von Tom Käckenhoff, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)