BRÜSSEL/BERLIN (dpa-AFX) - EU-Schutzmaßnahmen gegen Stahlimporte sollen laut Bundeswirtschaftsministerium drei Jahre länger bestehen bleiben. Die EU-Kommission betonte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Freitag, dass der Prozess zwar noch nicht komplett abgeschlossen sei, die EU-Länder aber eine Verlängerung der Maßnahmen unterstützten. Die Kommission rechnet mit einer offiziellen Entscheidung bis Ende des Monats.

Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums können die zum Schutz der heimischen Industrie eingeführten Regelungen bis zum 30. Juni 2024 verlängert werden. Die Maßnahmen waren eingeführt worden, nachdem die USA 2018 Handelsbeschränkungen für Stahlerzeugnisse eingeführt hatte und man einen weiteren Anstieg von Importen nach Europa befürchtete. In der Mitteilung des Wirtschaftsministeriums heißt es, die Verlängerung bis 2024 sei "angesichts der nach wie vor bestehenden Überkapazitäten auf dem Weltmarkt" unumgänglich.

"Es ist sehr gut gelaufen und es ist gerade für die Stahlkocher bei Thyssenkrupp und Saarstahl eine wichtige und gute Nachricht", sagte Wirtschaftsminister Peter Altmaier. Die Wirtschaftsvereinigung Stahl begrüßte die Entwicklung. Gerade mit Blick auf die bevorstehende Transformation zu einer umweltverträglicheren Stahlproduktion seien die Maßnahmen erforderlich./mjm/DP/fba