FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach der zuletzt rasanten Talfahrt im Sog von Konjunkturängsten und potenziellen Gasversorgungsproblemen haben sich Stahlaktien am Donnerstag deutlich erholt. Schon am Vortag hatte eine Stabilisierung begonnen. Nach einer Fast-Halbierung des Kurses binnen eines Monats zogen die Papiere von Thyssenkrupp am Donnerstag an der MDax-Spitze um 6,4 Prozent an.

Im SDax setzten sich die Titel des Stahlhändlers Klöckner & Co mit plus 5,8 Prozent oben fest. Salzgitter folgten dort mit einem Kurssprung von fünf Prozent trotz einer Abstufung durch die Experten des Analysehauses Jefferies. Für die europäischen Konkurrenten ArcelorMittal und Voestalpine ging es an ihren Länderbörsen um etwa fünf Prozent hoch.

Aspekte wie der nachlassende Ölpreis und das von der US-Notenbank Fed signalisierte Vertrauen in eine robuste Konjunktur wirkten am Donnerstag positiv. Viele Experten warnen aber davor, dass es sich bei der aktuellen Erholung vor allem zyklischer Werte nur um eine "Bärenmarktrally" handeln könnte, also um eine kurze Erholung im bestehenden Abwärtstrend.

Mit Spannung wird darauf gewartet, wie es mit den russischen Gaslieferungen nach der am 11. Juli beginnenden Wartungsperiode der Pipeline Nord Stream 1 weiter geht. Die Befürchtung steht im Raum, dass sie dauerhaft abgeschaltet bleibt.

Jefferies hatte die Gas-Engpässe als Problem vor allem für Salzgitter bezeichnet, weshalb der Analyst Alan Spence die Aktien des Stahlherstellers von "Buy" auf "Hold" abstufte. Für die weiter mit "Buy" bewerteten Papiere von Klöckner & Co und Thyssenkrupp kürzte der Experte seine Kursziele lediglich./tih/edh