(neu: Kurs, Analysten und mehr Details)

FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Nach herben Kursverlusten in der vergangenen Woche hat ein überraschend starker Quartalsbericht von Klöckner & Co am Dienstag eine Erholung angetrieben. Analysten zeigten sich beeindruckt von der Geschäftsentwicklung, zumal der Stahlhändler erst vor knapp sechs Wochen seine Ziele für das operative Ergebnis (Ebitda) im dritten Quartal und das Gesamtjahr angehoben hatte.

Die Aktien des Duisburger Stahlhändlers verteuerten sich am Nachmittag um 4,7 Prozent auf 5,11 Euro. Nachdem es ihnen bereits am Freitag gelungen war, ihr bisher letztes Zwischentief zu überwinden und sich über der 200-Tage-Linie für den längerfristigen Trend zu stabilisieren, gelang ihnen nun kurzzeitig der Sprung über die 90-Tage-Linie, die aktuell bei rund 5,30 Euro liegt. Sie ist für charttechnisch interessierte Anleger ein Indikator für den mittelfristigen Trend.

Von der positiven Stimmung für KlöCo profitierten im MDax zudem Thyssenkrupp mit plus 4,5 Prozent und Salzgitter, die um 2,3 Prozent zulegten.

Analyst Ingo-Martin Schachel von der Commerzbank erinnerte daran, dass KlöCo bereits am 24. September wegen besser als erwartet gelaufener operativer Geschäfte optimistischer geworden war. Nun schrieb er: "Das aktuelle Ebitda erreichte letztlich mit 40 Millionen Euro das obere Ende der vom Unternehmen ausgegebenen Zielspanne, während am Markt im Mittel 35 Millionen Euro erwartet wurden." Zudem verwies er darauf, dass der Stahlhändler seine Nettoschulden verringern konnte, so dass die Resultate insgesamt "recht makellos" aussähen.

Schachel rechnet für 2020 daher damit, dass die Zahlen am Markt "mindestens zu moderaten Prognoseanhebungen" führen dürften. "Da die Vorteile der Digitalisierung auch den Geschäften 2021 helfen, könnten auch die Marktschätzungen für das nächste Jahr leicht steigen; wegen der Zyklizität des Stahlmarktes und neuer politischer und gesamtwirtschaftlicher Unsicherheiten allerdings nicht ganz so deutlich", vermutet er.

Analyst Faisal Qureshi von der Bank Jefferies hob ebenfalls die überraschend starke operative Entwicklung hervor und begründete sie vor allem mit einer gestiegenen Stahlnachfrage und jüngst verbesserten Preisen. Schachel betonte zudem den gestiegenen Digitalisierungsgrad. "Der Anteil des über digitale Kanäle erzielten Gesamtumsatzes stieg im Jahresvergleich von 30 auf 42 Prozent und das Ziel per Ende 2021 liegt bei über 50 Prozent."/ck/nas/jha/

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